195
13 Mrz

# 195 Podcast: Die vier buddhistischen Prinzipien für Erfolg – Interview Special mit Geshe Michael Roach

Wie wir Spiritualität und Business miteinander verbinden können

** Das Interview ist auf Englisch. Die Übersetzung findest Du weiter unten oder auf YouTube als Untertitel. **

Ich bin noch immer ganz inspiriert von dem tollen Gespräch mit Geshe Michael Roach und freue mich umso mehr das Interview heute mit dir teilen zu können. Geshe Michael Roach ist der erste US-Amerikaner, der den Titel eines buddhistischen Meisters bekommen hat „Geshe“ (Meister des Buddhismus). Auf Basis buddhistischer Prinzipien gründete er eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in New York. Er hat über 20 Bücher geschrieben, darunter sein weltweiter Bestseller „Der Diamantenschneider“.

In dem Interview sprechen wir darüber, was das Erfolgsgeheimnis aus buddhistischer Sicht ist und wie wir die buddhistischen Erfolgsprinzipien in unser Leben integrieren können.

Du erfährst in dieser Podcastfolge:

  • Wie du Spiritualität für deinen Erfolg nutzen kannst
  • Warum Spiritualität und beruflicher Erfolg gleichzeitig geht
  • Was die buddhistischen Erfolgsprinzipien sind
  • Warum du für deinen eigenen Erfolg, anderen bei ihrem Erfolg helfen solltest
  • Was Karma ist und wie du es für dich nutzen kannst

 

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Deutsche Übersetzung anzeigen: Interview Special mit Geshe Michael Roach

Laura
Ich bin so glücklich und dankbar über einen ganz besonderen Gast im heutigen Podcast! Geshe Michael Roach, vielen Dank für Deine Zeit! Es ist mir eine Freude, Dich hier zu haben!

Geshe Michael Roach
Danke Dir! Ich habe Vieles über Dein Podcast gehört, es ist wirklich toll! Es ist mir eine große Ehre mit Dir zu sprechen.

Laura
Danke Dir so sehr! Die Frage, die ich meistens am Anfang des Interviews stelle, ist: Wofür bist Du heute am dankbarsten?

Geshe Michael Roach
In unserer Tradition, tibetisch-buddhistischer Tradition, sind wir sehr dankbar für unsere Lehrer. Ich bin besonders dankbar dafür, dass ich mein Leben lang tolle Lehrer hatte. Und das ist glaube ich, das wofür ich am dankbarsten bin.

Laura
Gab es einen bestimmten Lehrer, von dem Du etwas gelernt hast, dass Dir bis heute hilft? Warte bitte eine Sekunde. Das Babyphone ist an und ich höre meinen Sohn.

Geshe Michael Roach
Er ist auch ein Lehrer.

Laura
Er ist mein größter Lehrer! Aber es ist sehr schwierig mich zu konzentrieren, wenn ich ihn weinen höre. Mein Gehirn funktioniert dann nicht mehr!

Geshe Michael Roach
Ist es Dein erstes Kind?

Laura
Ja, er ist mein erstes Kind. Er ist jetzt fünf Monate alt.

Geshe Michael Roach
Herzlichen Glückwunsch!

Laura
Dankeschön! Wer war also dieser Lehrer von dem Du etwas gelernt hast, das Dich inspiriert? Sagen wir, heute.

Geshe Michael Roach
Ich habe zwei wichtigste Lehrer. Einer von ihnen war ein tibetischer Lama und ich lebte mit ihm über 25 Jahre lang. Kurz vor seinem Tod nahm er an einem Debattierwettbewerb teil und er setzte sich gegen 15000 Mönche durch. Er war die Nummer Eins in Tibet in diesem Jahr. Er war ein großer Lehrer und ein sehr einfühlsamer Mensch. Er hat mich sehr angespornt. Ich hatte auch eine andere Lehrerin. Meine Schulfreundin. Wir haben uns mit 16 oder 17 kennengelernt, und wir gingen zusammen in den Kirchengarten. Ich habe Unglaubliches von ihr im Garten gelernt. Ich habe sogar ein Buch darüber geschrieben. Wir haben immer noch diese Beziehung, dieses Jahr sind es schon 50 Jahre. Sie kommt gleich nach dem Gespräch zu mir und sie hat mir schon immer viel beigebracht. Manchmal glaube ich, dass sie beide dieselbe Person in verschiedenen Körpern darstellen.

Laura
Es ist wunderschön. Wenn du das von ihr Gelernte auf einen Satz reduzieren würdest, was wäre es?

Geshe Michael Roach
Sie hat mich von dem weltlichen Streben nach Stellung oder Ruhm abgebracht. Sie hat mich gezwungen meine Aufmerksamkeit darauf zu richten, den Menschen zu helfen. Sie macht es immer noch jeden Tag. Ich denke, dass genau das ihre Funktion ist. Ich erinnere mich, als ich mit siebzehn ein Telegramm vom Präsidenten der Vereinigten Staaten erhalten habe. Es stand drin, dass ich ausgesucht wurde, um im Weißen Haus mit ihm zu sprechen. Ich erinnere mich, dass sie so unbeeindruckt davon blieb. Sie hat es überhaupt nicht interessiert. Sie sagte, ich solle mich um meine Mutter kümmern und seufzte dabei. Sie macht es immer noch. Sie heißt Veronica.

Laura
Ja, es ist so wichtig auf dem Boden zu bleiben, ganz egal was im Außen passiert. Du sagtest, dass Dein erster Lehrer ein tibetischer Mönch war. Und für jeden, der gerade zuhört und sich fragt, wie kam es dazu, dass Dein erster Lehrer ein tibetischer Mönch war, mit dem Du über 25 Jahre lang zusammen gearbeitet hast? Kannst Du uns in diesen Moment mitnehmen, als Ihr Euch zum ersten Mal begegnet seid? Wer warst Du damals? Wie war Dein Leben, als Ihr Euch zum ersten Mal getroffen habt.

Geshe Michael Roach
Ich war ein sehr guter Schüler aus einer armen Familie aus den Weststaaten. Aus einer kleinen Stadt. Ich wurde an der Princeton University angenommen. Als ich dort war, erkrankte meine Mutter an Krebs. Wir standen uns wirklich sehr nah. Einer meiner Kommilitonen kam aus Indien. Er hat mich davon überzeugt, dass ich all dies was ich brauchte, um meiner Mutter zu helfen, nicht an der Princeton University lernen werde. Er sagte mir, dass ich sofort nach Indien reisen solle. Und so bin ich einfach losgefahren. Ich fragte und suchte dort nach einem Lehrer. Ich habe dann endlich Dalai Lama getroffen. Und ich habe meine Mutter dorthin gebracht. Sie war sterbenskrank. Und meine Lehrer brachten ihr das Sterben bei. Was man tun muss, was ist zu erwarten, wie man diese Reise unternimmt. Sie verbrachte dort zwei oder drei Monate. Und wir haben Seine Heiligkeit getroffen. Ich sagte, dass ich meine Mutter zurück in die USA begleite, weil sie bald von uns gehe. Und er sagte, es gäbe dort einen Lehrer, den er mir empfähle. Es stellte sich heraus, dass er eine Stunde von Princeton entfernt lebte. Und es ist lustig, denn ich kannte ihn nicht. Er unterstützte die asiatische Flüchtlingsgemeinschaft. Ich habe ihn also getroffen und ich kann mich erinnern, wie aufgeregt ich war. Ich war sehr nervös. Ich ging zu ihm nach Hause und bei unserem ersten Treffen saß er auf dem Bett und ich saß auf dem Boden. Ich sagte: „Ich möchte, dass Du mein Lehrer wirst“. Und ich gab ihm mein Bankbuch und sagte, dass ich ihm alles gebe. Und er nahm das Bankbuch und warf es auf mich. Er sagte: „Ich brauche dein Geld nicht. Aber wenn du fleißig bist, dann lehre ich dich.“ Er war sehr hart.

Laura
Wenn Du ihn als hart beschreibst, was meinst Du damit genau? Was hat ihn so hart gemacht?

Geshe Michael Roach
Ich war daran gewöhnt der Klassenbeste zu sein und all so was. Und ich versuche immer noch Menschen zu beeindrucken. Es gefällt mir. Es ist vermutlich mein Hauptding. Doch er blieb absolut unbeeindruckt von allem was ich machte. Ob ich viele Seiten auswendig lernte, oder in seiner Sprache debattierte, oder Hunderte von Seiten übersetzte. Er war nie zufrieden und er hat mich nie gelobt. Und so wurde ich zum Geshe. In unserem Kloster bin ich der erste aus einem anderen Land seit 600 Jahren. Und er hat mich immer noch nicht gelobt. Ich glaube, das war sehr gut für mich, dass mein Lehrer so war. Er spornte mich immer weiter an. Er forderte, dass ich zu einem besseren Menschen werde. Es war hart. Es war nicht einfach. Er war ein sehr traditioneller Lehrer. Vermutlich war er die letzte Generation aus Tibet. Er war sehr traditionell. Ich erinnere mich, als er sich an der Universität in Washington DC für einen Englischkurs angemeldet hat. Ich habe ihn zum Unterricht gefahren. Und als er am ersten Abend nach Hause kam, wir lebten damals in einem Buddhistischen Tempel aus Sri Lanka, gab er mir seine Hausaufgaben und sagte, ich solle sie machen. Und ich sagte ihm, nein, in Amerika müssen Studenten ihre Hausaufgaben selbst erledigen. Er schaute mich an als wäre ich verrückt. Und er sagte: „Ich bin dein Lehrer! Ich bin dein Lehrer“ Er hatte zuvor einen Autounfall und sein Kehlkopf war beschädigt. Er klang wie Star Wars! „Ich bin dein Lehrer!“ „Ich sage dir, dass du meine Hausaufgaben machen musst!“ „Du machst meine Hausaufgaben!“ Das war unser erster Streit. Er war ziemlich hart. Aber seine Liebe war immens. Seine Liebe für mich war immens. Du bist Mutter und Du wirst es rausfinden. Ich habe von ihm gelernt, dass wenn man sich wirklich sehr um jemanden sorgt, man manchmal auch hart sein muss. Er hat mir mit seiner Härte mehr geholfen, als wenn er es mit dem Lob gemacht hätte.

Laura
Es ist interessant. Die Liebe hat viele verschiedene Wege um sich auszudrücken. Denn die Frage, die ich mir stellte, während Du es erzählt hast, was glaubst Du, war sein größter Wunsch für Dich, als er so streng mit Dir war?

Geshe Michael Roach
Er machte etwas für mich… Ich habe damals schon seit zehn Jahren mit ihm gelebt. Eines Tages sagte er mir: „Du startest ein Unternehmen.“ Ich sagte: „Nein, nein, nein.“ Ich hatte etwas Geld von meiner Großmutter geerbt. Und er sagte, ich solle ein Unternehmen gründen. Ich sagte: „Ich brauche kein Geld!“ Er sagte: „Ich will nicht, dass du dein Leben lang im Kloster verbringst.“ „Ich will, dass du echte Menschen siehst!“ Und dann zwang er mich ein Unternehmen in New York zu gründen. Ich wollte nicht nach New York. Ich wollte kein Unternehmen gründen. Ich mag kein Business. Er sagte, ich solle ein Geschäft gründen. Und ich fragte: „Was genau?“ Und er antwortete, ein Diamantengeschäft. Und für mich waren es Blutdiamanten, Korruption, all diese schlimmen Menschen. Ich will kein Geschäft mit Diamanten machen. Und er sagte: „Ich bin dein Lehrer!“ Wir starteten also ein kleines Unternehmen mit drei Menschen. Wir hatten drei Diamanten. Dann wurden wir zum weltweit größten Diamantenschmuck Unternehmen. Wir verarbeiteten 300,000 Diamanten täglich. Er hat mich gezwungen… Er nahm eine alte Schrift mit dem Titel „Diamond Cutter Sutra“ und sagte: „Benutze dieses Buch für dein Businessplan.“ „Und du wirst sehen, ob du damit erfolgreich wirst.“ Es war eine große Herausforderung für mich. Rückblickend, nach seinem Tod, habe ich erkannt, dass er mich wirklich geliebt hat. Er wollte, dass ich Buddhismus in der realen Welt anwende. Und nicht nur im Kloster.

Laura
Unglaublich! Lass uns noch mal zu dem Tag zurückkehren, an dem er Dir sagte… Du sollst ein Diamantenunternehmen gründen. Ich stelle mir vor, Du hast in einem Kloster gelebt.

Geshe Michael Roach
Ja.

Laura
Und nun ist der Tag gekommen, an dem Du das Kloster verlässt. Wie war es an diesem Tag? Was hast Du gefühlt? Hattest Du Angst? Wer warst Du? Was hast Du gedacht an diesem Tag?

Geshe Michael Roach
Ich lebte in einem kleinen Kloster in der Nähe von New York. Nur zwei Stunden von New York entfernt, in der Nähe von Princeton. Es sind asiatische Flüchtlinge aus der Mongolei. Sie sind tibetische Buddhisten. Und sie hatten auch einige Tempel. Er lehrte mich dort. Und ich habe mich auch zum Geshe in Indien ausbilden lassen. Unser Kloster ist eines der drei wichtigsten Klöster in Tibet. Dort leben heute ca. 3000 Mönche. Ich war also dort, studierte, kam zurück, half ihm, fuhr wieder fort. Und er sagte, ich solle nach New York gehen. Und ich muss jede Nacht nach Hause zurück, ich bin ein Mönch. Es ist eine zwei-stündige Busfahrt. Und zwei Stunden zurück. Es sind vier Stunden Busfahrt täglich. Damals war es noch legal im Bus zu rauchen. Der Bus war voller Zigarettenqualm. Es war schrecklich. Ich erinnere mich, dass ich so nervös und ängstlich war. Und ich war so besorgt, dass ich es nicht schaffe. Ich hatte keine Kleidung, weil ich nur Gewänder trug. Er brachte mich ins Geschäft America Goodwill, in dem Kleidung Verstorbener verkauft wird. Und er kaufte mir einen Anzug für sieben Dollar. Er sagte ich solle es anziehen. Und tibetischer Farbgeschmack ist ziemlich schlecht. Es war ein orangenes T-Shirt und schwarzes Jackett. Ich saß also im Bus, total unschuldig, wusste überhaupt nichts. Und dann fing ich an für ein Diamantenunternehmen zu arbeiten. Wir haben unser eigenes Diamantenunternehmen gegründet. Ich war sehr nervös und ich war mir nicht sicher, ob ich es wirklich tun will. Es hat lange gedauert, bis ich seinen Plan verstanden habe.

Laura
Warst Du sauer auf ihn, dass er Dir das antut?

Geshe Michael Roach
Auf Englisch heißt es passiv-aggressiv. Wenn der Lehrer etwas sagt, dann musst du es tun, und wenn du nein sagst, bist du raus. Sie schmeißen dich einfach raus. Er hat vor mir 50 Schüler rausgeworfen. Ich war nervös, verstehst Du. Es gibt Wege das hinauszuzögern, was der Lehrer von dir will. Einfach hinauszögern. Ich habe es so lange ich konnte hinausgezögert. Es gibt eine Art Tradition im Kloster, dass wenn du etwas nicht machen willst, was dein Lehrer dir sagt, kannst du es nur hinauszögern. Du kannst dich nicht weigern. Wenn du dich weigerst, werfen sie dich raus. Eines Tages hielt er einen sehr schönen Vortrag auf einer amerikanischen Universität. Ich war sein Fahrer. Auf dem Heimweg sagte ich, dass es so ein schöner Vortrag war, ich würde alles für ihn tun. Und er sagte: „Ok, gründe ein Unternehmen.“ „Morgen gehst du nach New York.“ Ich habe lange Zeit nicht verstanden, warum er mich dazu zwingt. Aber jetzt verstehe ich es. Wir haben heute das Diamond Cutter Institute, wir lehren 30.000 Menschen pro Jahr. Wir waren in 20 Ländern und 35 Städten weltweit. Wir lehren die Menschen in ihrem normalen Leben spirituell zu sein. Und in ihrem Familienleben und auch im Businessleben. Wir lehren, wie man Spiritualität anwendet, um erfolgreich zu werden. Wir lehren ungefähr drei bis vier Tausend Muslime jährlich. Sie kommen zu unseren Vorträgen. Wir lehren die Kommunistische Partei Chinas und den Mexikanischen Kongress. Sie sind alle Katholiken. Es sind 50 Gruppen in Israel. Ich glaube, dass sein Geschenk an mich war, dass es nicht falsch ist sowohl spirituell als auch erfolgreich zu sein, sondern, dass es sogar besser ist, wenn man spirituell ist, damit auch erfolgreich zu sein, damit man noch mehr Menschen helfen kann.

Laura
Das ist so wunderschön. Und genau darüber möchte ich mit Dir sprechen. Das ist genau eines der „Probleme“, die Menschen sich einreden. Vor allem in Deutschland hört man sehr oft, dass man mit Spiritualität nicht erfolgreich sein darf. Entweder Erfolg oder Spiritualität. Und das Geld ist auch ein Thema. Es sind wie zwei ganz verschiedene Dinge. Das liebe ich an Deinem Buch. Ich habe hier die deutsche Version „Der Diamantschneider“. Ich habe auch „Karmic Management“ gelesen. Es ist so schön, wie Du es in Deinem Buch beschreibst. Du schreibst über die drei buddhistischen Prinzipien des Unternehmertums. Vielleicht könnten wir darüber reden. Vielleicht könntest Du ein wenig darüber erzählen, was sie sind, wie wir sie anwenden können.

Geshe Michael Roach
Ich spreche gerne darüber. Ich war vor paar Wochen in Deutschland und in Österreich, in Wien. Dort fragten mich die Menschen über dieses Thema aus. Über Erfolg und Spiritualität. Und ich habe ihnen Antworten gegeben. Sie fragten, wie es zusammen passe. Ich erzählte ihnen, dass als ich klein war, meine Mutter mich in die Kirche mitnahm. Ich habe es wirklich genossen. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass sie mir sagte, ich solle auf die Knie gehen und beten. Und ich fragte sie, was beten bedeutete. Sie sagte, ich solle für jeden beten. Ich fragte: „Für jeden?“ Und sie sagte: „Ja. Bete für jeden.“ Ich erinnere mich so gut an diesen Ort und ich besuche diese Kirche immer noch ab und zu. Dieselbe Bank. Ich erinnere mich, dass ich versucht habe für jeden zu beten. Ich begann mit meiner Mutter und dann mit meinem Vater, danach kamen meine Brüder und dann meine Tante. Und dann schüttelte sie an meiner Schulter und sagte: „Wir müssen los.“ Und ich sagte: „Ich bin doch noch nicht fertig! Ich habe erst für sechs Menschen gebetet.“ „Mom, du sagtest ich solle für alle beten!“ Sie sagte: „Du kannst nicht wirklich für jeden beten.“ „Einer nach dem anderen, das kann man nicht machen.“ Mit dem Alter verlieren wir diesen Traum, dass wir etwas tun können, um allen zu helfen. In den letzten Jahren habe ich es endlich verstanden, was mein Lehrer darüber gedacht hat. Das erste war, dass… Der einzige Weg um erfolgreich zu sein, ist einen anderen erfolgreich zu machen. Das ist das Prinzip hinter jedem Erfolg. Ob persönlichem, familiärem oder im Business. Es ist nicht einfach eine schöne Tat, es ist der einzige Weg, um viel Geld zu machen. Man kann ein wenig Geld verdienen, ohne dies zu tun. Du kannst ein wenig erfolgreich sein. Aber wenn du das weltweit größte Diamantengeschäft aufbauen willst… Seit 31 Jahren haben wir ein Projekt, in dem wir Flüchtlingen beibringen antike Bücher abzutippen. Über Buddhismus. Und wir haben 300.000 Bücher, die fertig werden müssen. Wir arbeiten seit 30 Jahren dran und haben ca. 6 % davon geschafft. Es kostete bereits 10 Millionen Dollar und wenn man kein Geld hat, kann man es nicht tun. Dieses College in dem ich gerade bin, kostet 3 Millionen Dollar. Wir bilden Menschen aus der ganzen Welt aus und dies kostet Geld. Aber auch… Wenn es so ist, dass man nur viel Geld verdienen kann, indem man anderen hilft, erfolgreich zu sein… Ich habe diese seltsame Idee über meine Mutter. Wie kann ich das tun, worum meine Mutter mich gebeten hatte? Wir bilden die Menschen dazu aus erfolgreich zu sein. Und wir zeigen ihnen, dass sie nur erfolgreich werden, wenn sie anderen helfen. Wirklich erfolgreich! Ich spreche über Hunderte und Millionen von Dollar. Dies kann man nur erreichen, wenn man anderen hilft. Und wenn man dies geschafft hat, indem man anderen hilft, dann wird man zu einem Beispiel für andere Menschen. Und die anderen fangen an dir nachzuahmen. Der Grund warum ich dieses Buch geschrieben habe ist, weil die New York Times mich fragte, wie ich dieses Unternehmen aufgebaut habe. Wie ich es so schnell geschafft habe. Es war eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in der Geschichte von New York. Sie fragten, wie ich es geschafft habe. Ich erzählte ihnen von diesen drei Prinzipien, dass wenn man anderen hilft erfolgreich zu sein, dann wird man es rocken. Es ist ein sehr spezielles Prinzip. Es gibt eine ganze Liste von dem was man tun muss. Aber wenn du es machst, dann werden die Menschen zu dir kommen und dich fragen, wie du es geschafft hast. Und sie werden es selbst ausprobieren. Und wenn sie erfolgreich sind, dann werden ihre Freunde sie fragen, wie sie es geschafft haben. Und dann die Freunde von denen, und von denen… Auf diese Weise hast du für die ganze Welt bezahlt.

Laura
Es ist wunderschön. Ich habe eine Frage dazu. Denn ich sehe es manchmal, wenn ich die Menschen beobachte, und wie sie ihr Business führen. Vor allem wenn es keine spirituellen Menschen sind. In der „normalen“ Businesswelt. Die noch nicht spirituell sind. Ich habe das Gefühl, dass Menschen oft Angst davor haben, erst mal etwas für andere zu tun. Sie denken, dass sie sich zuerst um sich kümmern müssen. Zuerst will ich alles haben, was ich will. Eine, vielleicht, egozentrische Perspektive der Welt. Und da wir es nicht gelernt haben, auf eine Weise zu denken, wie du es vormachst, ist unser Ego sehr verwirrt. Wie kann ich bloß zuerst den anderen helfen, bevor ich mir selbst helfe. Wobei man in Wirklichkeit sich selbst hilft, wenn man anderen hilft. Wir können wir aus dieser egoistischen Perspektive ausbrechen? Aus dieser Angst, die aufkommt? Wenn man sagt, hilf vielen anderen und du wirst erfolgreich.

Geshe Michael Roach
Ich kann es vorführen. Diese Beweisführung ist 2000 Jahre alt. Früher benutze man dafür Muscheln aus dem Ozean. Ich werde einen Stift benutzen und Du hast es wahrscheinlich schon mal gesehen. Aber diese Methode gefällt mir, weil es erklärt, wie es funktioniert. Es dauert zwei Minuten. Es ist eine altertümliche Tradition. Der Lehrer wird fragen, was das für ein Ding ist. Was wird der Schüler antworten?

Laura
Es ist ein Stift.

Geshe Michael Roach
Ja genau, es ist ein Stift. Und wenn der Hund kommt und ich zeige es ihm, was tut er damit?

Laura
Er wird es beißen.

Geshe Michael Roach
Genau, es sind 18 Fragen. Es ist eine 2000 Jahre alte Tradition. Wenn ein alter Hund einen Stift sieht, dann sieht er etwas, was er kauen kann. Dann sagt der Lehrer, er lege den Stift auf den Computer. Alle Hunde und Menschen sollen den Raum verlassen. Ist es in diesem Moment ein Stift oder ein Kauspielzeug? Was von beiden? Genau, niemand kann es sagen. Das ist die buddhistische Vorstellung von Leere. Das ist die wirkliche Bedeutung von Leere. Leere bedeutet nicht die Augen zu schließen und an nichts zu denken. Alles ist schwarz. Das ist nicht die Leere. Wenn der Hund rausgeht und die Menschen rausgehen, ist es einfach nur dort, und wartet darauf Etwas zu sein. Das nennt man Potenzial. Oder die Leere. Doch sobald ein Mensch den Raum betritt und es anschaut, verändert es sich. Und es wird zum Stift. Das heißt, wenn es zum Stift wird… Oder wenn der Hund kommt, was ist es dann? Ein Kauspielzeug. Die nächste Frage ist sehr bekannt. Wenn ich einen Stift sehe, kommt es von mir oder vom Stift? Es muss von mir kommen, denn der Hund sieht den Stift nicht. Und sobald du jemanden davon überzeugen kannst, können sie erfolgreich werden. Der Stift kommt also irgendwie von dir. Ich sage den Menschen immer, wir sind keine Schule für positives Denken. Es ist keine Schule für positives Denken. Ich versuche nicht zu sagen, dass die Welt aus deiner positiven Einstellung erschaffen wird. Versuche an Erfolg zu denken und es kommt… Jeder will Erfolg. Wenn positives Denken zum Erfolg führen würde, dann wäre jeder erfolgreich. Weil jeder es will. Es kommt von meinem Geist. Es könnte ein toller Ehemann sein oder ein wunderschönes Kind, oder dass mein Rücken heute nicht schmerzt. Warum kommt es von mir? Wie kommt es von mir? Wir sprechen von Samen in deinem Geist. Von Millionen von kleinen Samen in deinem Geist. Und jeder von diesen öffnet sich. Es sind 65 pro Sekunde. Die Samen öffnen sich also in meinem Geist, und Bilder entstehen. Die Teile sind hier… Aber sie sind nicht der Stift. Und dann entsteht in meinem Geist das Bild des Stifts. Es verhüllt es und ich sehe einen Stift. Und der Hund sieht ein Kauspielzeug. Der Hund sieht ein Kauspielzeug und es ist real. Ihr Kauspielzeug ist real. Und mein Stift ist real. Ich kann damit schreiben. Es wird schreiben. Es kommt also von mir. Und dennoch ist es real. Es sind vier altertümliche Schritte. Es kommt aus diesen antiken Schriften. Könntest Du mir eines von diesen geben? Egal welches. Das ist so ein typisches Buch, noch aus den Zeiten bevor es Papier gab. Sie wurden auf Palmenblättern geschrieben. Sie sind auch nicht gebunden. So sehen sie aus. Sie sind nicht gebunden. Und in diesem Buch werden die vier Schritte des Sehens beschrieben. Nummer eins: Was willst du erreichen? Viele sagen, sie wollen nicht reich, sondern unabhängig sein. Ich will genug Geld haben, um das zu tun, was ich will. Ich will genug Geld haben, um nach LA zu gehen, wenn ich Lust habe. Das ist also die Nummer eins. Oder ich will eine schöne Beziehung führen. Ich will eine schöne Familie oder Gesundheit. Ich will Energie. Ich will mich nicht alt fühlen. Ich will keine Falten überall. Ich will mich jung fühlen, voller Energie. Und im Inneren will ich Frieden spüren. Wie ein Mönch. Das größte Ziel ist, dass jeder diese vier Aspekte lebt. Ich träume davon, dass jeder diese vier Bereiche erfüllt. In diesem System, ist der erste dieser vier Schritte, den Samen zu pflanzen. Was willst du heute? Wohin willst du heute gehen? Sagen wir mal, du willst ein Business starten. Das ist die Nummer eins. Du musst dich entscheiden, was du willst. Nummer zwei: Du kannst den Samen nicht pflanzen… Übrigens heißt Samen in Sanskrit „vasana“ oder „samskara“. Auf Tibetisch „buck chuck“ und auf Englisch… sagt man Karma dazu. Es ist dasselbe. Man kann den Samen ohne eine andere Person nicht pflanzen. Es ist absolut unmöglich. Es ist wie ein Echo oder ein Basketball. Man muss es mit einer anderen Person pflanzen. Alleine pflanzen geht nicht. Der zweite Schritt ist, eine andere Person zu finden, die ein Business gründen will. Im zweiten Schritt identifiziert man den Partner. In der alten Sprache nennt man es „samba“ Und „jawa“ bedeutet, dass man etwas eine Stunde lang jede Woche tun muss, um anderen zu helfen ihr Business aufzubauen, und zwar unentgeltlich. Man muss den anderen die eigene Zeit schenken. Was du sagtest, stimmt. Die Menschen sagen, ich starte ein Business, ich habe keine Zeit. Aber genau das ist das Geschenk. Ein Geschenk ist etwas, was für dich wertvoll ist. Du hast keine Zeit. Das wertvollste was du geben kannst, wenn du ein Business startest, ist eine Stunde deiner Zeit, jede Woche. Gib ihnen eine Stunde pro Woche. Sagen wir mal, ich helfe einer Person mit ihrem Podcast. Ich helfe ihr den PC anzuschließen, ich bringe ihr das Skypen bei. Ich mache all dies, damit sie ihren Podcast starten kann. Jedes Mal, wenn ich mit ihnen spreche, jedes Wort, dass ich zu ihnen spreche, hören sie. So öffnest du Skype. Aber auch ich höre meine eigenen Worte. Sie gelangen auf diesem Weg in mein eigenes Ohr. Die antiken Bücher besagen, dass es deinen Geist prägt. Der Klang deiner eigenen Rede in dieser einen Stunde, in der du dieser anderen Person hilfst, prägt deinen Geist. Und dann wird daraus ein karmischer Samen innerhalb von zwei Stunden. Der vierte Schritt ist der coolste. Und der wichtigste. Der karmische Samen kann in deinem Geist für Hunderte von Jahren ungeöffnet verweilen. Du musst sie also gießen. Das ist das große Geheimnis, das die Menschen nicht kennen. Ich denke, dass dies für deine Zuhörer am wichtigsten ist. Wir alle machen Gutes. Wir alle helfen anderen Menschen. Wir gründen kein 200 Millionen Dollar schweres Unternehmen. Weil wir den vierten Schritt nicht kennen. Dieser heißt „tartuk“. Und es bedeutet… Sei glücklich damit, was du am Nachmittag gemacht hast. Wenn du zu Bett gehst… Mein Lama hat es mir beigebracht. Immer und immer wieder. Wenn du ins Bett gehst, und sobald du deinen Kopf auf das Kopfkissen legst, liegt es an der menschlichen Natur über all die Probleme nachzudenken. Weil man erschöpft ist. Deswegen gehen wir ja schlafen. Und in diesem System… musst du an all das Gute denken, was du heute getan hast. Es ist eine Meditation. Meditation bedeutet Kampf mit dem Geist. Dein Geist will über deine Probleme nachdenken. Und nachts werden sie groß. Meditation heißt also gegen den Geist ankämpfen. Und zu sagen, nein, wir werden an diesen Menschen denken, dem wir geholfen haben ein Business zu starten. Und wir planen für morgen, wie wir ihm noch mehr helfen können. Und wir werden über uns selbst glücklich sein. Auf eine gute Art. Auf eine gesunde Art. Nicht aus stolz. Stolz würde sagen: „Ich bin die beste Helferin in ganz Berlin.“ „Es gibt niemanden in Berlin, der den Menschen so sehr hilft.“ Das ist nur ein Versuch. Aber das ist nicht gut. Aber zu sagen, heute habe ich jemandem unentgeltlich geholfen, um ihr Business zu starten. Und ich bin glücklich. Ich bin glücklich darüber, dass das der Weg ist, um mein eigenes Business aufzubauen. Ich bin auch über das neue System glücklich. Und dann geht der Samen nach dem altertümlichen Prinzip auf… Ziemlich cool, es heißt „longsam chupa chupa“ und es besagt: Das worauf dein Geist gerichtet ist, ist auch dein Prana gerichtet. Der Prana deines Körpers ist an die Bewegungen deiner Gedanken geknüpft. Wenn du also an einen guten Samen denkst, den du heute gepflanzt hast, wird dieser buchstäblich von dem zusätzlichen Prana angeheizt. Dadurch öffnet er sich schneller. Und plötzlich wird dein eigenes Business anfangen zu wachsen. Wir verdoppeln unsere Gewinne alle 18 Monate, und dies seit 19 Jahren. Du kannst dir vorstellen, was das bedeutet, alle 18 Monate Neues zu erschaffen. Es alle 18 Monate zu verdoppeln. Es kommt von dieser sogenannten Kaffee-Meditation. Weil mein Lehrer immer sagte: „Trink einen Kaffee und geh ins Bett.“ Ich sagte: „Lama, das wird nicht funktionieren.“ Er antwortete: „Nein, nein. Das wird deinen Geist für einige Minuten klären.“ Wir nennen es Kaffee-Meditation. Wenn du es tust, dann wirst du super erfolgreich.

Laura
Lass mich das noch mal zusammenfassen. Der erste Schritt ist, sich dessen bewusst zu werden, was man will.

Geshe Michael Roach
Heute!

Laura
Genau, sei dir dessen bewusst, was du heute willst. In unserem Beispiel war es, ich will ein Business starten. Dann sagtest Du, finde jemanden mit dem du es machen kannst. Deinen karmischen Business Partner. Dann mach eine Stunde lang etwas für diese Person, heute. Und der vierte Schritt, das Geheimnis, besagt, geht ins Bett und fühle dich gut damit, auf eine positive Art und Weise. Sei glücklich darüber, dass du jemandem heute geholfen hast. Ist das korrekt?

Geshe Michael Roach
Perfekt! Jemand fragte mich eines Tages: „Was ist, wenn diese Person das gleiche Business starten will, wie ich?“ Sie ist meine Konkurrenz. Sie wird zu meiner Konkurrenz. Im Diamantengeschäft gibt es eine Regel, dass du es den anderen nicht beibringst die Diamanten zu schneiden. Weil sie zu deiner Konkurrenz werden. Es ist sehr schwierig in das Diamantschneidegeschäft einzusteigen. Niemand wird es dir beibringen, weil du zur Konkurrenz wirst. Aber in diesem System… Der Samen, den du gemeinsam mit deiner Konkurrenz pflanzt, ist so viel mächtiger. Dein Business wird viel schneller wachsen. Und der Markt wird schneller wachsen, als ihr beide zusammen. Wenn du die erfolgreichste Podcasterin in Deutschland bist, und du bringst es, zum Beispiel, jüngeren Frauen bei, das Gleiche zu tun, was du tust. Und zu deiner Konkurrenz zu werden. Wird der Markt sich um 100% vergrößern. Ihr beide werdet Erfolg haben. Denn der Markt kommt von dir! Es ist sehr schön. Wir haben gerade ein Buch in China geschrieben, mit einem sehr erfolgreichen chinesischen Unternehmer. Wir beide schrieben das Buch „Der Tod der globalen Konkurrenz“ Die Idee ist… Wir hatten die Chance mit einigen amerikanischen Führungspersönlichkeiten auf einer großen Konferenz zu sprechen. Es waren 1200 von ihnen da. China hat ersucht ein amerikanisches Ölkonzern zu kaufen, aber der Amerikanische Kongress hat es blockiert. Sie wollten nicht, dass China erfolgreicher als Amerika wird. Jemand fragte mich: „Was glaubst Du, was wir machen sollen?“ Und ich antwortete: „Also, wenn das Bild stimmt.“ „Dann ist der beste Weg zu mehr Energie in Amerika, die Abgabe unserer Energie an China.“ „Lass sie diesen Ölkonzern kaufen.“ Zuerst habe ich ihnen zwei Stunden lang das mit dem Stift erklärt. Und schließlich haben sie dem Verkauf zugestimmt. Jetzt stelle ich dir eine coole Frage. Wer ist heute der größte Ölproduzent weltweit?

Laura
BP vielleicht? Ich weiß es nicht.

Geshe Michael Roach
Ist es Saudi Arabien, Iran oder Venezuela? Es sind die Vereinigten Staaten. Sie haben neue Wege und Technologien gefunden. Vielleicht hängt es ja mit dieser Abstimmung zusammen. Ich weiß es nicht. Aber ich wünsche es mir.

Laura
Es ist wunderschön. Und es ist so interessant! Ich glaube zu 100% an das, was Du sagst, weil ich es lebe, und ich habe es in meinem Leben nachgewiesen. Es funktioniert wirklich zu 1000%. Und ausgerechnet mit der Konkurrenz… Ich habe das Gefühl, dass wir sehr oft von der Angst geleitet werden, anstatt von unserem inneren Führungssystem, welches in Wahrheit auf Liebe und Harmonie basiert. Ich glaube, das ist wo wir her kommen. Und mit der Zeit lernen wir in Angst zu leben. Wie können wir also aus dieser Angst herauskommen, einem anderen zu helfen? Diese Verlustangst, dass ich dir helfe, und dabei „verliere“. Wie kommen wir daraus?

Geshe Michael Roach
Ich ermutige die Menschen dazu… Ich habe realisiert, dass das was mein Lama mit mir gemacht hat… Er hat mich als Experiment nach New York geschickt. Und das Unternehmen war mein Laboratorium. Ich habe ihm einfach nicht vertraut. Ich war so wütend und enttäuscht. Es hat mich viel Selbstkontrolle gekostet ihm zuzuhören. Ich habe jahrelang an ihm gezweifelt. Wir sagen den Menschen, die sollen es ausprobieren! Ein Experiment in deinem Leben durchführen. Eine Art Laborexperiment. Wähle ein kleines Ziel. So etwas wie, ich will meine Einkünfte um 50% in 2019 erhöhen. Oder ich will einen neuen Partner finden. Oder ich will, dass meine Kopfschmerzen verschwinden. Etwas Kleines. Dann wende diese vier Schritte an. Sechs Wochen lang. Und wenn es stimmt, dann bekommst du, was du gepflanzt hast. Wenn das System stimmt, wird es sich selbst beweisen. Und wenn es nicht stimmt, dann ist das Schlimmste was passiert ist, dass du jemandem geholfen hast.

Laura
So schön. Das ist eine sehr gute Vorgehensweise. Geh dir selbst aus dem Weg und probiere es einfach aus. Ich habe es tatsächlich auch vor sechs Jahren getan. Ich startete das „Projekt Laura“. Ich war in einer sehr schwierigen Beziehung. Wir trennten uns und es war alles schrecklich. Und ich sagte, ich mache jetzt ein Jahr lang das „Projekt Laura“. Und ich werde alles tun, um mich wieder besser zu fühlen. Um in meine Kraft zu kommen. Ich habe also die Selbsthilfetools und die Meditation erlernt. Ich habe dadurch rausgefunden, dass es mir hilft, und jetzt teile ich es mit der ganzen Welt. Und heute teile ich es mit der ganzen Welt. Und dabei kommt der gesamte Erfolg genau davon. Das ist lustig, denn ich habe das Projekt wirklich „Projekt Laura“ genannt. Ich habe es einfach ausprobiert. Was muss ich tun, um mich gut zu fühlen.
Geshe Michael Roach
Wir sind gerade aus Japan wiedergekommen. Wir sind nach Wien aus Japan geflogen. Dort gibt es eine Frau, sie ist ungefähr 30 Jahre alt. Sie hat eine Online Community in China mit über zwei Millionen Menschen. Sie ist wie Du. Du solltest sie treffen.

Laura
Ja, das klingt super!

Geshe Michael Roach
Sie ist so jung und so erfolgreich. Ich fragte sie, wie sie es gemacht hat. Sie antwortete, dass sie vor fünf Jahren mein Buch gelesen hatte, und sonst hatte sie nichts. Sie hat dann einfach angefangen den Menschen zu helfen, Online Communities aufzubauen. Heute hat sie zwei Millionen Menschen. Es ist einfach wunderschön. Und frustrierend für mich, denn ich habe mein Buch nicht so sehr genutzt wie andere. Es ist ziemlich lustig solche Menschen zu treffen.

Laura
Das ist wirklich sehr schön. Ich habe noch eine Frage. Du bist Geshe, ein Gelehrter des Buddhismus. Du bist ein Experte auf diesem Gebiet. Ich bekomme immer wieder die Frage über Karma. Wir haben ja schon kurz darüber gesprochen. Könntest Du kurz definieren, was Karma ist? Damit jeder versteht, was Karma ist und wie man es anwendet?

Geshe Michael Roach
Wenn wir auf der ganzen Welt lehren… In vielen verschiedenen Ländern. Wir waren in Dubai und wir hatten dort ein Programm tatsächlich für den Weltkongress der Diamantenproduzenten. Einer von den Scheichs war auch da. Und wir durften das Wort Karma nicht benutzen. In diesen Ländern dürfen wir die spirituelle Sprache nicht anwenden. Und wir müssen mit diesen Wörtern sehr aufpassen. Das Wort liegt mir auf den Lippen und ich versuche ein anderes Wort dafür zu finden… Es ist ein Samen in deinem Geist. Wenn du einem anderen hilfst, oder wenn du einen anderen verletzt, hörst du dich selbst und du siehst, wie dein Körper sich bewegt, speichert sich diese Bewegung in deinem Geist ab. Es hinterlässt einen Abdruck in deinem Geist. Genau das wird zum Samen in deinem Geist. Und der Name dieses Samens ist Karma. Auf Sanksrit lautet der Text so:[…] Sehr sehr berühmter Ausschnitt. Er ist 2000 Jahre alt. Alle Welten dieses Universums wurden von Karma erschaffen. Das reine Karma ist immer da, wenn du an etwas denkst. Das reine Karma ist das Denken. Ich möchte dieser Person helfen. Das ist das reine Karma. Sehr kraftvoll. Dies bedeutet, dass es der Auslöser ist, für das was du sagst oder tust, und dann als du deine Gedanken hörst oder deine Bewegungen siehst, und deine eigenen Worte hörst, wie du jemandem hilfst, hinterlässt es einen Abdruck in deinem Geist. Und das ist Karma. Das wird zu Karma. Aber es gibt zwei Arten von Karma. Das eine ist der Samen einer Wassermelone an dem Tag, an dem du ihn gepflanzt hast. Und sonst passiert nichts. Und das andere heißt Samen einer Wassermelone an dem Tag, an dem es keimt. Zwischen den beiden ist das Wasser. Oder das Sonnenlicht. Und das ist, glücklich über sich selbst zu sein, weil man anderen hilft. Ohne dieses Wasser kann der Samen eine sehr lange Zeit dort verweilen, ohne zu keimen. Deswegen werden einige gute Menschen nicht erfolgreich. Sie schätzen sich nicht. Auf eine gesunde Art und Weise. Das ist die beste spirituelle Praxis. Und in der Gebetfrage an meine Mutter, wie kann ich der ganzen Welt helfen… Wenn ich versuche dieses Bild zu übertragen… Und ich versuche jemandem zu helfen etwas zu bekommen, was ich will, und wenn es funktioniert, dann werde ich automatisch zum Lehrer. Ich muss nichts sagen. Die Menschen werden zu mir kommen und Fragen stellen. Theoretisch kann ich zu einem „Virus“ werden. Wenn ich erfolgreich werde und Menschen mich sehen und sagen: „Du bist glücklich.“ „Du hast so viel Geld du willst. Du bist finanziell unabhängig.“ „Und du kannst großartig meditieren.“ „Wie machst du das?“ Theoretisch kannst du… für jeden auf diesem Planeten ein Gebet aussprechen.

Laura
Das ist wunderschön. Danke Dir so sehr. Ich habe eine letzte Frage, die ich jedem meiner Gäste stelle. Stelle Dir vor, es ist der letzte Tag Deines Lebens. Du hast ein wunderschönes glückliches Leben gelebt, Du bist wirklich alt geworden, es ist der letzte Tag deines Lebens. Und alles was Du erschaffen hast, ist weg. Es gab ein technisches Problem. Es gibt keine Kurse mehr von Dir, keine Bücher, nichts, alles ist weg. Und ich würde zu Dir kommen und Dir sagen: „Geshe Michael Roach, es tut mir so leid.“ „Es gab ein kleines Problem, alles ist weg.“ Aber ich habe ein weißes Blatt Papier und einen Stift, und würde Dich bitten die drei Weisheiten aufzuschreiben, wenn von Dir sonst nichts mehr übrig bliebe. Was wären die drei Weisheiten, die Du auf diesem Blatt der Menschheit hinterlassen würdest?

Geshe Michael Roach
Oh, ich muss nachdenken. Es ist eine schöne Frage. Die Nummer ist, dass die Welt von dir kommt. Nummer zwei… Es kommt aus dem Samen, den du pflanzt, wenn du anderen hilfst. Das ist die Nummer zwei. Und Nummer drei: Vergiss nicht deine Samen zu gießen. In dem du glücklich über all das bist, was du in deinem Leben machst.

Laura
Es ist wunderschön. Vielen Dank! Wir haben ein Special Angebot, denn im November bist Du wieder in Deutschland. Möchtest Du Dein Seminar ein wenig vorstellen? Worum geht’s es in Deinem Seminar? Ich bin sicher, dass viele Zuhörer daran interessiert sind. Könntest Du kurz über das Seminar in Berlin erzählen?

Geshe Michael Roach
Ja klar, ich würde meinen Vizepräsidenten bitten mir zu helfen. Es ist am 9. und 10. November in Berlin. Wir waren in 20 Ländern und 35 Städten. Aber das erste große Event hatten wir in Deutschland, in Hamburg. Wie hieß der Ort außerhalb von Hamburg? Jesteburg. Wir haben zwölf Trainingsstufen. Und jedes Jahr bauen wir eine neue Stufe. Dieses Jahr machen wir die elfte Stufe. Und wir beginnen damit immer in Deutschland. Weil wir dort damit angefangen haben. Wir werden also mit unserer Nummer elf starten. Es geht darum, wie man dem inneren Dialog zuhören sollte. Ich habe ein antikes Buch übersetzt, mit dem Titel „Der Teufel debattiert mit dem Engel“. Es geht um einen Lama, der vor 400 Jahre lebte. Er hat ein Buch darüber geschrieben, wie man dem eigenen Geist zuhört. Den ganzen Tag lang. Das Gute und das Schlechte hören. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist. Aber in Amerika haben wir dieses Bild vom Teufel und vom Engel. Der Teufel sagt: „Iss mehr Schokolade!“ Aber der Engel will nicht dick werden und will trainieren. Er hat dieses schöne Buch geschrieben, dass ich übersetzt habe, vor vierhundert Jahren. Über diesen inneren Dialog. Wie man es entwickelt und wie man es stärkt. Das werden wir in Berlin machen, am 9. und 10. November. Und ich glaube, wir werden uns auf irgendeiner Konferenz wiedersehen. Auf einer Podcast Konferenz. Es ist eine wichtige Konferenz in Deutschland und wir wollten hin.

Laura
So schön! Vielen Dank! Und für jeden, der dabei sein will, der Link ist in den Show Notes. Danke! Danke! Danke! Ich freue mich sehr, Dich im November in Berlin wiederzutreffen! Vielen Dank für das Gespräch!

*Übersetzung und Untertitel von Veronika Malaja*


Ich wünsche dir viel Freude mit dem Interview und freue mich wie immer auf deine Gedanken auf Instagram: @lauramalinaseiler

Buchtipps und Links:
Der Diamantschneider: https://amzn.to/2VabOAQ
Karmic Management: https://amzn.to/2Sfu8qb

Seminar
Das nächste Mal ist Geshe Michael am 11. & 12. November in Berlin zu sehen. In seinem 2-Tage-Seminar „Die hohe Kunst des inneren Dialogs“. Informationen unter: https://diamondmanagement.eu/berlin2019

Mit diesem Link: https://diamondmanagement.eu/buchung-berlin2019-laura/ kannst Du das Seminar zu einer Sonderkondition buchen. Du bekommst den Early Bird Preis und das Grundlagen-Seminar am Vortag kostenlos dazu. Im Grundlagen-Seminar lernst Du alle wichtigen Werkzeuge des Diamantschneider-System, so dass Du es gut anwenden kannst und schnell Erfolge damit erzielst.

Rise Up & Shine

Laura Seiler Unterschrift
195Weisheit1
195Weisheit2
195Weisheit3

2 Kommentare
  • Sabine Groth Gepostet unter 21:02h, 27 November Antworten

    Laura, du bist super. Bin durch Zufall auf deine Seite gekommen.

    Bin 60 Jahre alt, also uninteressant, keine Ahnung, ob dieser Kommentar irgendwen erreicht oder halt nicht. Du hast eine wunderschöne Stimme und ganz viel zu sagen, was mir hilft. Danke schön.

    • Svenja TeamLiebe Gepostet unter 16:28h, 30 November Antworten

      Liebe Sabine,
      vielen lieben Dank für dein herzliches Feedback an Laura ♡
      Wir wünschen dir alles Liebe,
      Dein TeamLiebe ♡

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