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08 Jan

#236 Podcast: Warum der Glaube an dich selbst wichtiger ist als die äußeren Umstände – Interview Special mit Nokuphiwo Jada

Die Gesetze des Universums gelten immer und überall

** Das Interview ist auf Englisch. Die deutsche Übersetzung findest du weiter unten oder auf YouTube als Untertitel. **

Ich freue mich so sehr, dir heute einen ganz wundervollen Menschen im Podcast vorzustellen: Noks aus Südafrika! Ich habe Noks vor zwei Jahren zum ersten Mal getroffen und sie ist eine der positivsten und spirituellsten Personen, die ich kenne. Noks ist Yogalehrerin und arbeitet mit dem Earth Child Project zusammen, ein Projekt, das zum Ziel hat, Kinder in den Townships in Kapstadt zu unterstützen, über Achtsamkeit, Meditation und Yoga mehr in ihre Kraft zu kommen.

Wir sprechen darüber, wie Noks das erste Mal mit Yoga in Kontakt gekommen ist, wie es für sie war, dass ihr Bruder angeschossen wurde und in ihren Armen gestorben ist, wie sie das Gesetz der Anziehung für sich anwendet und wie wir immer ein höheres Level im Leben erklimmen, ganz egal, wo wir herkommen. Noks ist eine solche Inspiration! Für mich war das Interview sehr berührend und stark und ich bin so dankbar, es jetzt mit dir teilen zu können.

Im Gespräch mit Noks erfährst du:

  • warum es so wichtig ist, eine klare Vision zu haben,
  • wie mächtig positive Gedanken sein können,
  • worum es bei Yoga wirklich geht und
  • wie du noch mehr in deine Kraft kommen kannst, egal wie deine äußeren Umstände gerade sind.

Akkordeon Inhalt

Laura

Ich bin unglaublich dankbar dafür, mit dir sprechen zu können. Für alle, die Noks noch nicht kennen… Noks ist eines der strahlendsten Lichter, die ich jemals getroffen habe. Du bist eine wahre Kraftquelle. Wenn ich einen Menschen kenne, der wirklich tief spirituell ist, dann bist du es! Und ich habe viele spirituelle Menschen getroffen. Doch du lebst es wirklich vor! Das ist ein riesiger Unterschied im Vergleich zum „nur Sprechen“. Du tust tatsächlich genau das, wofür du hier bist. Du arbeitest mit dem Earthchild Project zusammen. Du bist Yogalehrerin. Deine Vision ist Yoga, Achtsamkeit und Meditation in deine Community zu integrieren. Ich habe dich beim Earthchild Project kennengelernt, während deiner Yogastunde mit den Kindern. Es war so schön. Du hast es wundervoll gemacht.

Ich möchte mit einer Frage starten: Wie hat Yoga dich gefunden?

Noks

Mein Name ist Noks und das bedeutet Geschenk. Aber du kannst mich selbstverständlich Noks nennen. Vor etwa 15 Jahren lebte ich in Khayelitsha. Und vor etwa 15 Jahren habe ich Yoga und Meditation kennengelernt, durch die Organisation Art of Living. Sie bieten Stressbewältigungskurse an. Sie wenden eine schöne Atemtechnik an, Sudarshan Kriya. Es ist eine globale Organisation, die all diese Kurse anbietet. Sie wird von Freiwilligen geleitet. Ursprünglich kommt die Idee aus Indien.

Ich war damals an einem Punkt in meinem Leben, an dem alles ziemlich herausfordernd war. Ich hatte viele Herausforderungen in meinem Leben. Im Jahr 1999 wurde mein Bruder ermordet. Er wurde von einer Gang erschossen. Und er verstarb in meinen Armen. Ich hielt ihn, als er seinen letzten Atemzug nahm. Ein Jahr später, wurde mein älterer Bruder angeschossen und musste ins Gefängnis. Dort blieb er 13 Jahre lang. Im nächsten Jahr… war meine Tante als… mein Vater verstorben ist. Er hat es einfach nicht ausgehalten. Er hatte einen Nervenzusammenbruch und war weg. Und auch für meine Tante war es zu viel. Sie… All diese Ereignisse kamen einfach jährlich eins nach dem anderen. Ständig passierte etwas. Ab einem Zeitpunkt litt ich an Migräne. Gleichzeitig war ich sehr aktiv innerhalb meiner Community. Ich hatte eine Gruppe von Kindern, denen ich in meiner Freizeit Theater, Musik und Tanz beibrachte. Ich war eine Künstlerin. Damals arbeitete ich freiberuflich als Schauspielerin und Musikerin. Doch es hat mich in meinem Inneren nicht erfüllt. Ich bin zwar zu Castings gegangen und habe gearbeitet, doch es füllte sich an, als ob… ich wusste nicht, was es war. Das ganze Drama, das ich durchlebt habe… Ich war einfach nicht geheilt. Und ich war einfach nicht erfüllt. Es ging so weit, dass ich Migräne bekam. Ich hatte solche Kopfschmerzen. Ich wurde immer kränker. Auf physischer Ebene wurde ich immer kränker. Auf spiritueller Ebene fühlte es sich an, als würde ich es verlieren. Doch ich hatte immer noch die Lust rauszugehen und der Community zu dienen.

Zur gleichen Zeit war ich Teil eines Jugendforums in Khayelitsha. Es kamen Menschen von Art of Living zu uns und zeigten uns diese Techniken. Und als Komiteemitglied musste man den Kurs zuerst selbst machen, bevor wir diesen unserer Community anbieten. Ich habe also diesen Kurs gemacht. Man hat uns gesagt, dass es eine Atemtechnik und Yoga sei. Und ich dachte mir nur, was ist das alles… Dann sagten sie, wir sollen eine Woche lang kein Fleisch essen. Und ich wusste nicht, wie ich das überleben soll… Und dann sagte ich zu mir: „Noks, geh einfach hin und mache diesen Kurs.“

Ich bin also zu diesem Kurs für eine Woche ins Camp gefahren. Ich glaube, dass wir am zweiten Tag angefangen haben, tiefer in die Atempraxis einzutauchen. Uns mit dem Atem zu verbinden. Aufgrund dieses Wandels, der in mir stattgefunden hat… Sonst ist dort nämlich nichts passiert. Uns wurde einfach eine Atemtechnik beigebracht. Dieser Wandel brachte große Veränderungen mit sich. Als Erstes, sagte ich zu meiner Mutter nach meiner Rückkehr, dass ich das Asthmaspray nicht mehr verwenden will. Und sie sagte: „Was???“ Und sie hatte einen Schlaganfall erlitten. Nach all diesen Ereignissen, erlitt meine Mutter einen Schlaganfall. Als ich von diesem Kurs zurückkam, sagte ich zu ihr: „Weißt du was, Frau! Du wirst nicht sterben!“ „Ausgerechnet du wirst mich nicht verlassen!“ „Weil einer meiner Brüder im Gefängnis sitzt…“ „…und ich noch zwei jüngere Geschwister habe!“ Ich sagte zur ihr: „Du wirst mich nicht alleine lassen!“ „Wenn du stirbst, bringst du uns alle um!“ Dann gäbe es keine Menschen mehr in der Familie. Sie fing dann an über eine Lebensversicherung zu sprechen. Ich sagte ihr, „Ich will es nicht hören!“ Nach diesem Kurs war ich ein anderer Mensch.

Ich habe die Menschen von Art of Living gefragt, ob sie den Kurs für die Kinder, mit denen ich arbeitete, anbieten können. Ich hatte eine Gruppe von 60 Kindern in meinem Schauspielkurs. Und plötzlich lernten all diese Kinder Yoga und Meditation kennen. Und eine Atemtechnik.

Im Laufe dieses Prozesses lernte ich Janna kennen. Janna Kretzmar war auch eine Freiwillige bei Art of Living. Doch sie arbeitete als Freiwillige an der Iowa School in Woodstock. Sie hatte von mir gehört und wir trafen uns. Sie sagte, dass sie eine Organisation gründen wolle, und dass sie einen holistischen Ansatz an die Grundschulen bringen wolle. Es war Liebe auf den ersten Blick. Denn das habe ich bereits angefangen zu tun. Und ab da habe ich angefangen in meine Kraft zu kommen. Ich fing an meiner Mutter Yoga beizubringen. Ich habe ihr beigebracht, wie man richtig atmet. Ich brachte meiner Mutter bei, positiv zu denken. Ich sagte ihr, „Mama, wir schaffen es!“ „Du kannst es!“ „Keine Medizin wird dich heilen! Du wirst dich selbst heilen!“ „Nur wenn du es willst!“ Ich habe meiner Mutter vom Gesetz der Anziehung erzählt. „Wenn wir positiv bleiben, dann schaffen wir es!“ Ich sage dir, innerhalb von sechs Monaten hat sich der Zustand meiner Mutter verbessert. Sie hat danach nicht mal mehr Physio gebraucht, weil ich es mit ihr gemacht habe. Ich bin ein Mensch, der durch Praxis lernt. Jedes Mal, wenn ich zur Yogastunde ging, lernte ich eine neue Haltung, und ich liebe Hilfestellungen. Immer wenn der Lehrer mir Hilfestellungen gab, fühlte es sich toll an. Und zu Hause sagte ich dann zu meiner Mutter, „Komm‘ her und mach‘ diese Stellung!“ Und an ihr habe ich die Hilfestellungen ausprobiert. So habe ich sie geheilt! Sie hat sich selbst von ihrem Schlaganfall geheilt! Jetzt lebt sie am Ostkap, sie hat einen wunderschönen Garten, sie ist in ihren Siebzigern und lebt ein glückliches und gesundes Leben.

Und hier bin ich! Ich lebe das damalige Leben schon lange nicht mehr! Ich fühle mich wie ein anderer Mensch. Obwohl ich immer noch dieselbe Noks bin, die all diese Dramas und mehr durchlebt hat. Doch ich sagte zu mir, als Janna und ich die Organisation gründeten, dass es viele Kinder gibt, die das Gleiche durchmachen. Es gibt viele Kinder! Und wenn ich es konnte, warum sollten sie es nicht können? Doch wie können sie davon erfahren? Sie brauchen mich, um Yoga kennenzulernen. Ich sage ihnen immer wieder, dass wir Yoga auf das nächste Level bringen werden. Es geht hier nicht nur um Asanas. Wir werden nicht nur meditieren. Wir werden das nächste Level erreichen. Wir werden uns mit unserem Inneren verbinden. Ich bringe ihnen bei, sich tiefer mit sich selbst zu verbinden. Ich bringe ihnen bei zu sagen, „Du bist besser, als das was um dich passiert.“ „Du bist besser, als die Armut.“ „Du bist besser, als Khayelitsha.“

Dank all dem, hab ich das Privileg Menschen wie dich zu treffen. Ich habe das Privileg von Menschen umgeben zu sein, die anstatt mich runterzuziehen, mein Selbstwertgefühl anheben. Es ist für mich wie ein Teelöffel Medizin. Täglich. Damit fühle ich mich viel besser! Und dann kann ich mehr tun! Ich rede zu viel!

Laura

Es ist toll! Ich könnte einfach hier sitzen und dir die ganze Zeit zuhören. Es gibt ein paar Punkte auf die ich tiefer eingehen möchte. Denn ich arbeite viel mit Energie. Und ich glaube fest an die Gesetze des Universums. Du sprichst über das Gesetz der Anziehung und das positive Denken. Und vor allem, über die Wahrnehmung des Gefühls verbunden und wertvoll zu sein. Ich kriege oft von Menschen zu hören, „Und was ist wenn jemand in Khayelitsha lebt? Sag denen mal, sie sollen positiv denken!“ Könnten wir ein wenig darüber sprechen? Denn ich glaube es ist egal, wie man aussieht, woher man kommt und wer man ist, damit dies funktioniert. Klar ist es viel schwieriger, weil die Ausgangsbedingungen des Lebens anders sind. Aber es ist nicht so, dass es nicht funktioniert, weil man an einem anderen Ort lebt. Könnten wir kurz darüber sprechen? Ich bin nämlich so dankbar, dass ich mit dir darüber sprechen kann. Weil du der lebende Beweis dafür bist.

Noks

Wie ich dir bereits erzählt habe, bin ich ein sehr positiver Mensch. Ich bin gereist… Ich war… In meiner gesamten Familie bin ich die Erste und die Einzige, die mit einem Flugzeug nach Übersee geflogen ist. Wenn die Kids mich fragen, „Mrs. Noks, du hast in einer Baracke gelebt? Wie ist es möglich?“ Hier ist ein typisches Beispiel. Ich wollte schon seit langer Zeit Yogalehrerin werden. Und da bin ich. Ich bin also sehr fokussiert auf meine Praxis. Ich übe und übe, und meine positive Energie kommt frei. An einem Punkt meines Lebens sagte ich zu mir: „Ich muss eine Lehrerausbildung machen!“ Das ist so ein typisches Beispiel. Ich will eine Yogaausbildung machen, aber ich habe irgendwie… Ich habe Angst vor dieser Lehrerausbildung. Ich habe mich selbst angeschaut und ich bin ein fülliger Mensch. Ich ging ins Yogastudio und fühlte mich wie… Ich fühlte mich beobachtet, weil Yoga nicht für Menschen wie mich war. Und es hatte nichts mit dem Yogalehrer zu tun, oder mit den anderen Yogis. Es war ich. Ich hatte diesen Kampf ziemlich lange. Bis zu dem Punkt an dem ich „Ja“ zu mir selbst gesagt habe. Als ich gesagt habe, „Ich glaube jetzt bin ich bereit!“ Ich will mein Yoga auf das nächste Level bringen. Ich will es in meine Community integrieren. Nicht nur für die Kinder. Janna hat mir eine Yogalehrerausbildung angeboten. Mit einem Zertifikat. Aber ich…

Aber ich habe gespürt, dass ich weit weg will. Ich habe gespürt, dass ich in den Dschungel reisen wollte. Ich habe diese Bilder gesehen. Ich wollte so weit weg wie nur möglich. Ich sah es wirklich. Ich habe diese Arbeit schon zehn Jahre lang gemacht, ich war erschöpft und ich wollte weit weg. Ich habe mir ein Bild ausgemalt, ohne zu wissen, wo es war, und wurde daraufhin in ein Camp nach Amerika eingeladen. Dort saß ich mit einer Freundin, wir haben uns dort getroffen und haben in einem Haus übernachtet. Sie hat mich gefragt… Nadine… danke, dass es sie gibt… „Noks, hast du deine Lehrerausbildung abgeschlossen? Ich folge dir nämlich, deine Arbeit toll!“ Ich habe ihr gesagt, dass ich es nie gemacht habe. Und sie sagte, dass es an der Zeit sei. Ich sagte: „Ja, ich will die Lehrerausbildung machen!“ Aber ich will keinen Lärm um mich herum. Denn ich bin an einem sehr lauten Ort aufgewachsen. Ich will weit weg sein. Ich will Stille. Ich will Prana. Ich will diese Energie spüren. Und sie sagte, „Ich kenne den perfekten Ort für dich! Es ist Costa Rica.“ Wo soll denn das sein? Sie sagte, es sei ein Land, es sei wunderschön… Ich dachte nur, okay… Sie sagte, es sei perfekt. „Das Bild, das du dir ausgemalt hast, ist Costa Rica.“ Ich habe mir nämlich sogar vorgestellt, dass die Menschen dort eine andere Sprache sprechen.

Lange Rede, kurzer Sinn… Sie schrieb eine Mail an einen Freund, der Passion Yoga School in Costa Rica leitete. Sie hat diese Mail abends verschickt, und am nächsten Morgen weckt sie mich auf und sagt: „Noks, du wurdest angenommen!“ Und ich, „Was?“ Sie sagte, „Ja, sie geben dir ein Vollstipendium. Du musst einfach hinfahren.“

Als ich danach wieder nach Hause kam, war ich so aufgeregt. Wie mache ich das bloß! Jetzt bin ich wieder in der Realität. Oh mein Gott! Und auf einmal haben Menschen mir Hilfe angeboten. „Lass uns eine Kampagne starten!“ Wir haben eine Spendenkampagne gestartet. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich habe meine Lehrerausbildung im Ausland gemacht.

Als Erstes, als ich ankam… Als ich am Flughafen in Costa Rica landete, haben alle um mich herum Spanisch gesprochen. Und es füllte sich an wie mein Zuhause. Genau das habe ich gesucht. Ich habe kein einziges Wort verstanden. Ich habe ein einziges Wort gekannt: Gracias. Danke. Hola, danke. Nur „hallo“ und „danke“. Die einzigen beiden Wörter, die ich kannte.

Ich bin also nach Puerto Viejo gefahren, und ich war wirklich mitten im Dschungel. Ich war umgeben von der Natur… Es sah genauso aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und es passierte dank des Gesetzes der Anziehung. Weil ich genau wusste, was ich wollte. Und ich sage den Menschen immer, du musst spezifisch sein. Du kannst nicht einfach nur sagen, dass du ein Haus brauchst. Welches Haus? Wo? Welche Farbe? Ich sage den Menschen immer, dass wenn man das Universum um etwas bittet, man spezifisch sein muss. Deshalb sage ich, dass man während der Meditation darum bitten sollte. Während der Meditation musst du ein klares Bild dessen sehen, was du suchst. Dann wird es passieren. Es wird dir auf dem silbernen Tablett serviert. Ich habe es erlebt. Und wenn es bei mir funktioniert, warum nicht auch bei anderen Menschen? Das sage ich den Kindern immer wieder. Dass sie eine klare Vision brauchen.

Laura

Was ist deine Vision für die nächsten fünf Jahre? Was willst du verändern? Was willst du erschaffen?

Nok

Viele haben zu mir gesagt, „Noks, ich folge dir auf Facebook und Instagram.Doch wo mache ich Yoga?“ Ich kann sie in die Stadt schicken, oder direkt zu ihnen nach Hause kommen. Ich habe angefangen mobilen Unterricht zu geben. Ich mache Yoga in ihren Garagen. Mit Gruppen von vier bis fünf Personen. Wie heute Morgen, ich hatte eine Gruppe von fünf Frauen. Mein größter Traum für Khayelitsha ist ein Yogaraum. Ich will ein Yogastudio in Khayelitsha. Ich will einen Ort an dem Menschen alles zurücklassen und sich verstecken können. Einen Ort der Ruhe. Ich will einen holistischen Raum. Ein holistisches Zentrum in Khayelitsha. Mit Unterricht für die Community. Wo Menschen zum Meditieren hingehen. Ich sehe sogar, wo ich es bauen will. Und ich hab keine Ahnung wem dieses Land gehört. Es ist nicht weit weg von… In der Nähe der Einkaufsstraße von Khayelitsha. Es liegt direkt gegenüber dem Krankenhaus. Ich unterrichte ab und zu auch Krankenschwestern. Und ich glaube, dass ihre Patienten, die Physiotherapie brauchen, mit ihnen zum Yoga kommen könnten. Ich möchte sie zum Yoga einladen. Deshalb möchte ich einen zentralen Platz haben. Den Menschen mit dem Taxi, Zug oder Bus erreichen können. Das will ich in meiner Community aufbauen. Wenn ich also gefragt werde, wo man Yoga machen kann, dann schicke ich sie ins Zentrum.

Laura

Wie heißt das Zentrum?

Noks

Wie ist der Name?

Laura

Du brauchst einen Namen!

Noks

Ich werde den Namen schon finden! Ich fand meinen Namen, als ich mich registriert habe. Ich werde mich Noks, das Geschenk, nennen. Mein Name bedeutet Geschenk. Ich bin Noks – das Geschenk. Wenn ich diesen Namen gefunden habe, dann finde ich auch den perfekten Namen für mein Zentrum.

Laura

Du könntest es „Das Geschenk“ nennen.

Noks

Vielleicht!

Laura

Oder das Noks-Zentrum.

Noks

Okay.

Laura

Wir können später noch darüber weiterreden. Ich würde dir gerne dabei helfen, dieses Zentrum zu bauen. Es ist eine tolle Idee, es hier zu tun. Sicherlich wird deine Tochter dir auch helfen.

Noks

Ich möchte, dass sie die Lehrerausbildung macht.

Laura

Wir werden es möglich machen. In fünf Jahren, im Jahr 2025 also.

Noks

Ja, genau.

Laura

Die große Eröffnung des Noks-Zentrums. Ich liebe es. In Khayelitsha.

Noks

Das ist mein größter Traum! Denn die Kinder, mit denen ich arbeite, haben sonst nichts nach dem Unterricht. Und auch ihre Eltern haben nichts für sie. Und ich habe einfach keine Kapazitäten mehr. Doch wenn wir ein Zentrum haben, können wir für Menschen Yogausbildungen anbieten. Und so viele Yogalehrer, wie nur möglich ausbilden. Und wenn die Kinder die Grundschule beenden, dann wissen sie, wo sie weiterüben können.

Laura

Finde raus, wem dieses Land gehört.

Noks

Ich bin dabei.

Laura

Perfekt.

Noks

Ich bin dabei.

Laura

Lass es uns machen.

Noch eine Frage zum Thema Yoga. Du hast etwas gesagt, dass sich wahrscheinlich viele denken. Du sagtest, dass wenn du zum Yoga gegangen bist, du gedacht hast, dass Yoga nichts für dich sei. Es sei nur für sie. Nur für die super schlanken Models, die etwas anstellten, was man niemals schaffen könnte. Kennst du diese super witzigen Videos? In denen die Menschen so tun, als ob… Und es nicht schaffen? Was denkst du heute darüber? Für wen ist Yoga?

Noks

Yoga ist für alle. Yoga ist mein… Als ich nach Übersee gereist bin, war es das erste Mal, dass ich füllige Frauen im Yogaunterricht gesehen habe. Ich habe immer gedacht, dass ich die einzige füllige Yogaschülerin war. Sogar meinem Lehrer ist es aufgefallen. Ich wollte üben, aber als ich den Yogaraum betrat, habe ich mich direkt ganz hinten versteckt. Weil ich mich sonst beobachtet gefühlt habe. Vorne konnte ich mich nicht entspannen. Ich hätte mich die ganze Zeit unwohl gefühlt. Ich sagte also zu mir selbst, wenn ich Yoga auf das Level bringen wollte, wo ich selbst sein wollte, dann werde ich die Botschafterin sein. Für füllige Frauen und Männer. Ich will ihre Botschafterin sein. Für alle größeren Menschen, wie ich es bin. Und dass wir auch die Lehrerausbildung machen!

Es gibt unsensible Menschen. Wenn ich irgendwo ankomme, wo man mich zum Unterricht einlädt, sagen sie, sie würden auf Noks warten, die ihnen Yoga beibringen wird. Wie sage ich ihnen, dass ich Noks bin? Ich sage dann, „Okay.“ Ich lade sie zum Sitzen ein, und sage, dass Noks sich verspätet. Und dass ich die Assistentin von Noks bin. Und dass wir mit Yoga anfangen, und wenn sie ankommt, sie die Stunde übernimmt. Und dann fangen wir mit Yoga an.

Nach einer Stunde sind die Menschen begeistert. Sie wollen meine Geschichte hören. Denn viele Menschen schauen nur auf das Äußere. Und genau das zieht uns nur runter. Es ist ein ernstzunehmendes Runterziehsyndrom. Die Menschen sind es sich nicht bewusst.

Lange Zeit konnte ich nicht sagen, dass ich Yogalehrerin bin. Ich sagte, dass ich Yoga unterrichte. Wenn ich ihnen sagte… Wenn ich gefragt wurde, was mein Beruf sei… Ich war keine Schauspielerin mehr und habe es auch nicht vermisst. Ich mache immer noch Musik. Ich habe einen Weg gefunden Musik und Yoga zu kombinieren. Und ich habe von Bhakti-Yoga erfahren. Yoga und Hingabe. Ich singe beim Yoga auf Sanskrit. Ich benutze meine Stimme in meinem Unterricht. Ich mache also meine Musik.

Ich habe es mir erlaubt, „Ja“ zu mir selbst zu sagen. Ja, ich bin. Ich bin dieser Mensch. Diese Affirmationen mussten in mir selbst keimen. Bevor ich es… Weil ich sonst nicht authentisch bin, wenn ich diese Affirmationen nicht lebe.

Laura

Wie denkst du heute darüber?

Noks

Ich bin wirklich begeistert. Und nenne mich mit Stolz Yogalehrerin. Vor Kurzem habe ich wieder ein Training absolviert. 95 Stunden bei Divine Light Yoga. In Thailand. Ich bin also Kinderyogalehrerin. Das begeistert mich sehr! Ich liebe es so sehr! Ich habe meine 200 Stunden an der Passion Yoga School in Costa Rica absolviert. Ich unterrichte Erdenkinder, weil ich im Earthchild Project arbeite. Ich unterrichte Yoga in Khayelitsha. Ich bin die Community Lehrerin. Ich unterrichte alle Altersgruppen. Jeden, der in meine Yogakurse kommt. Ich bringe Dreijährige mit Neunzigjährigen zusammen und bringe ihnen Yoga bei. Denn Yoga ist für alle da. Yoga ist für alle.

Laura

Ich helfe dir mit dem Zentrum.

Noks

Yoga für alle! Das ist mein Hashtag. Yoga für alle. Wenn du mir auf Instagram folgst: #noksthegift #yogaforall

Laura

Noks, ich möchte mich bei dir bedanken. Es ist für mich ein großes Geschenk, dich treffen zu können und mit dir da zu sein. Deine Geschichte zu erfahren. All das was du tust, ist so inspirierend! Ich wünsche, es gäbe noch mehr Noks in dieser Welt. So wäre die Welt ein viel besserer Ort. Du bist hier und du hast so viel verändert. Ich bin dir so dankbar. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass dein Licht für immer scheint. Dass du weiterhin die Menschen unterstützt. Du tust es so oder so, das weiß ich. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was wir gemeinsam erschaffen können.

Ich danke dir so sehr.

*Übersetzung und Untertitel von Veronika Malaja*

Persönliche und spirituelle Weiterentwicklung ist für jeden

Wir machen uns so oft von unseren aktuellen Umständen abhängig oder warten auf bessere Bedingungen im Außen, um für unsere Träume loszugehen und unser Leben nach unseren Vorstellungen zu erschaffen. Doch die Wahrheit ist: Es ist vollkommen egal, was war, woher wir kommen, wie wir aussehen und wohin wir möchten.

Persönliche Weiterentwicklung und Spiritualität sind für uns alle, denn die Gesetze des Universums gelten zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jedem Ort auf der Welt!

Du bist so viel mehr, als das, was um dich herum passiert.
Noks

Was es braucht, um wirklich ein erfülltes, erfolgreiches und glückliches Leben zu leben, ist vor allem der Glaube an uns selbst!

Es gibt magische Tools, die dir dabei helfen, den Zugang zu deiner inneren Weisheit und zu deiner unendlichen Schöpferkraft zu bekommen, zum Beispiel Yoga, Meditation und Atemübungen. Mit diesen Tools kannst du immer mehr zu der Person werden, die du sein willst und deine innere Welt so gestalten, wie du sie in deiner äußeren Welt leben möchtest.

Alles, was ich brauchte, war Ja zu mir selbst zu sagen: “Ja, du bist diese Person!”
Noks

Ich hoffe sehr, dass dich Noks’ helles, wunderschönes Licht erreicht hat und dass dir das Gespräch gefallen und inspiriert hat.

Was war für dich die wichtigste Erkenntnis? Hast du vielleicht noch Fragen? Von welchen äußeren Umständen hast du dich vielleicht bisher abhalten lassen, wirklich für deine Träume loszugehen? Lass uns gerne in den Kommentaren gemeinsam mit der Community austauschen.

Wenn wir positiv sind, können wir das schaffen.
Noks

Ich bin sehr gespannt, wie dir das Interview gefällt und freue mich auf deine Gedanken zur Folge. Kommentiere super gerne hier unter dem Beitrag oder auf Instagram @lauramalinaseiler.

Ich würde mich freuen, wenn du dir auch das Earth Child Project einmal anschaust: http://earthchildproject.org

Und ich habe noch eine ganz wundervolle Neuigkeit! Es gibt mein Buch “Schön, dass es dich gibt” jetzt auch als Hörbuch! Ich habe es selbst für dich eingesprochen und wünsche dir ganz viel Freude damit:

Rock on & Namasté

Deine Laura
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