#255 Podcast: Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben – Interview Special mit Elizabeth Gilbert
Wie wichtig nimmst du dich selbst?
Ich habe immer noch ein riesengroßes Grinsen im Gesicht, wenn ich an mein Interview mit Elizabeth Gilbert zurückdenke, das ich vor ein paar Tagen hatte, und ich bin so voller Freude und Dankbarkeit, es heute im Podcast mit dir zu teilen! Elizabeth Gilbert ist eine super inspirierende Frau und eine meiner Vorbilder! Ich liebe ihre Bücher und die Art, wie sie Spiritualität und Kreativität sieht. Vor allen Dingen hat es mich persönlich sehr inspiriert, mit wie viel Mitgefühl und Freundlichkeit sie sich selbst und der Welt begegnet.
Wir sprechen über ihre eigene spirituelle Reise, wie sie mit Ängsten umgeht, was sie über Veränderungen denkt und wie sie große Entscheidungen trifft. Elizabeth erzählt von den Wendepunkten in ihrem Leben, welche Erkenntnisse sie daraus für sich mitgenommen hat und auch, wann sie in ihren Beziehungen wusste, dass es Zeit ist, zu gehen.
Für mich ist es eines der tiefsten, berührendsten und inspirierendsten Interviews aus dem ganzen Podcast und ich wünsche dir viel Freude mit dieser besonderen Folge!
Im Gespräch mit Elizabeth Gilbert erfährst du:
- wie du schwierige Entscheidungen treffen kannst,
- wann du herausfindest, ob du etwas ändern solltest,
- was der wichtigste Satz für jede Frau ist,
- woher du weißt, wann es Zeit ist, zu gehen,
- wie du deine Ideen verwirklichen kannst,
- wie du mit Ängsten und Rückschlägen umgehen kannst und
- warum es so wichtig ist, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und dabei immer mitfühlend mit sich selbst zu sein.
Laura
Ich freue mich so sehr über eine Frau im heutigen Podcast, die ich so sehr bewundere. Sie ist eines meiner Idole. Ich bin so dankbar, dass du da bist. Elizabeth Gilbert, danke für deine Zeit.
Elizabeth
Danke für deine Einladung. Ich freue mich sehr.
Laura
Ich bin wirklich glücklich und aufgeregt. Es ist wirklich lustig, wie wir uns gefunden haben. Eine Freundin… Nein, nicht mal eine Freundin. Wir kennen uns nicht wirklich. Sie hat mir über Instagram geschrieben, weil ich eine Story auf Instagram veröffentlicht habe, in der ich über Kreativität gesprochen habe. Daraufhin hat sie mir einen Auszug aus deinem Buch gesendet, aus Big Magic. Und genau dieser Auszug ist mir für immer in Erinnerung geblieben. Dort schreibst du, dass die Ideen zu dir kommen und bei dir bleiben, und darauf warten, dass du sie lebst. Denn ansonsten, gehen sie zum nächsten Menschen, und warten dort. Und dann gehen sie wieder zum nächsten Menschen. Ideen wollen einfach ausgedruckt werden. Es war unglaublich. Sie hat mir genau diesen Auszug aus deinem Buch gesendet und fragte mich, ob ich es kenne. Ja! Denn genau deshalb, immer wenn ich eine Idee habe, will ich sie schnell verwirklichen. Weil sie mich sonst verlässt. Daraufhin sagte sie, dass sie dich kennt. Und sie hat uns miteinander bekannt gemacht.
Elizabeth
Danke, Corinna.
Laura
Du bist Autorin, du hast deine eigene tiefe spirituelle Reise, die du in Eat Pray Love beschrieben hast. Genau jetzt ist 10jähriges Jubiläum, oder?
Elizabeth
Ja, es sind sogar mehr als 10 Jahre. Das Buch ist 2006 herausgekommen. Es sind also 14 Jahre. Vor 14 Jahren habe ich die Reise für dieses Buch gemacht. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Junge Frauen, die das Buch heute lesen, hatten noch Windeln an, als ich auf dieser Reise war. Sie sagen, dass das Buch ihr Leben verändert. Das ist so cool! Sie waren ja noch Babys, als ich es gemacht habe. Ich bin so froh, dass ich sie positiv beeinflusse.
Laura
Ja, mich zum Beispiel. Zum Teil.
Elizabeth
Ich hoffe, dass du damals schon keine Windeln getragen hast.
Laura
Ich war trotzdem ziemlich klein. Lass uns kurz zu dem Moment zurückkehren, an dem du deine Reise gestartet hast. Wann war es? Dein Buch hast du 2006 veröffentlicht. Wann fand die Reise statt?
Elizabeth
Ich bin im September 2003 losgefahren. Und bin Ende Oktober 2004 zurückgekehrt. Es war ein wenig länger als ein Jahr, 13 Monate. Ich war nicht bereit, um nach Hause zu fahren.
Laura
Wenn wir jetzt eine Zeitreise in die Vergangenheit machen würden, zum September 2003, um dort Elizabeth zu besuchen… Wer war sie damals?
Elizabeth
Sie war noch grün hinter den Ohren. Ich war auf dem richtigen Weg, endlich war ich auf dem richtigen Weg. Allein die Tatsache, diese Entscheidung getroffen zu haben, meine Arbeit und New York zu verlassen… Ich hatte einen wirklich guten Job, der nicht auf meine Rückkehr gewartet hätte. Es war sehr riskant. Auch meinen ganzen Besitz loszuwerden. Mir selbst dieses Jahr zu schenken. Etwas in mir wusste, dass es mir gut tun würde. Ich war unglaublich nervös, weil ich einfach von der Klippe gesprungen bin. Erst wenige Jahre zuvor, hatte ich ein Leben, das man augenscheinlich haben will. Ich hatte eine sehr gute Position als Journalistin, ich habe für die Zeitschrift GQ geschrieben. Ich hatte schon drei Bücher veröffentlicht. Ich war auf dem richtigen Weg in meiner Karrierelaufbahn. Ich war Schriftstellerin. Ich war damals verheiratet. Ich hatte ein schönes großes Haus in der Vorstadt. Es lief alles nach Plan. Das einzige Problem war, dass ich sterben wollte. Da gab es nur dieses Problemchen. Nur dieses winzige Problemchen. Dass ich sterben wollte. Alle die Eat Pray Love gelesen haben, kennen diese Geschichte. Deswegen werde ich nicht darauf eingehen. Aber ich musste dieses ganze Leben wegwerfen…
Wir haben vor der Aufnahme ja kurz gesprochen, und du hast mir von deinem Leben erzählt. Über die Idee, die du hattest, und was daraus geworden ist. Ich habe dir dazu gratuliert, und du sagtest, dass es gar nicht so einfach gewesen ist. Ich habe gelächelt und genickt, weil ich es kenne. Ich weiß, wie es sich anfühlt, die Klippe hinunterzuspringen.
Man kann im Nachhinein zurückschauen, und sagen, dass man so weise gewesen ist, weil man der eigenen Intuition gefolgt ist und in die richtige Richtung ging, aber in der Realität weiß man es einfach nicht. Wirst du dir beim Absprung von der Klippe den Hals brechen, oder wird alles gut gehen? Wir alle sind erwachsen. Lass uns klar darüber sprechen, dass manche Menschen von der Klippe springen und es nicht gut geht. Sie starten ein Business und scheitern. Sie versuchen was Neues und es endet im Desaster. Es gibt keine Versprechen. Wenn es einfach und garantiert wäre, dann würden es alle tun. Es würden alle und immer tun.
Ich erinnere mich, als ich im Flugzeug nach Rom saß. Ich sage dir, was meine größte Angst war. Meine größte Angst war, dass ich in die falsche Richtung gehe. Das ich das gesamte Jahr mit Reisen verbringen werde, und am Ende werde ich noch verlorener sein. Dass ich mich noch weiter weg von mir entferne. Dass ich mein ganzes Geld dafür verschwende und ein ganzes Jahr meines Lebens, um mich noch weiter von meinem wahren Selbst zu entfernen. Das war meine größte Angst.
Ich kann mich an den Moment im Flugzeug erinnern. So dramatisch habe ich noch keinen Abflug empfunden. Der Druck, der mich zurückdrängte… Wer weiß, wann man wieder fliegen darf. Deswegen beschreibe ich es… Ich habe diesen Druck auf mir gespürt, und es fühlte sich an, wie eine Rakete, die mich ins Ungewisse schoss. Ich tat es, ohne zu wissen. Es gab keine Garantien und ich hatte Angst. Aber ich war auch aufgeregt.
Laura
Wow. Und jetzt sind wir im Jahr 2020. Wenn du etwas zu dieser jungen Elizabeth sagen könntest, in diesem Flugzeug, mit dem Wissen, das du jetzt hast, was würdest du ihr sagen?
Elizabeth
Ich würde ihr sagen: Das ist das Beste, was du in deinem Leben getan hast.
Und ich würde sie warnen. Meine Warnung wäre: Höre am Ende des Jahres nicht auf.
Weil ich immer noch das Gefühl hatte, dass es sehr egoistisch von mir war. Dass es mir nur um mich ging. Dass ich mir eine Auszeit von der Verantwortung und Seriosität nahm.
Ich gab mir nur dieses eine Jahr. Ich habe es am Ende auf 13 Monate ausgedehnt. Aber ich gab mir nur ein Jahr, und in meinem Kopf gab ich mir das Versprechen, dass ich am Ende dieses Jahres, wieder eine seriöse, verantwortungsbewusste und gefestigte Person sein werde. Das war mein einziger Fehler. Mein einziger Fehler war, zu denken, dass die Reise enden musste. Dann sollte ich mich wieder zusammenfalten, den Reißverschluss zumachen, und wieder in die Staaten zurückkehren, um dort wieder Verantwortung zu übernehmen.
Und das habe ich getan. Ich bereue es nicht. Es waren schöne Jahre. Meine zweite Ehe. Aber es war nicht der richtige Plan. Jetzt verstehe ich das. Ich war nie dafür gedacht eine seriöse und verantwortungsbewusste Person zu sein.
Laura
Jetzt sind wir im Jahr 2020. Wie viele Bücher hast du mittlerweile geschrieben?
Elizabeth
Ich habe neun Bücher geschrieben. Acht von diesen wurden veröffentlicht. Mein neues Buch…
Wir haben vorhin darüber gesprochen. Es ist gerade in Deutschland als Taschenbuch erschienen. Es heißt „City of Girls“. Ich war sehr glücklich, dass der deutsche Verlag den englischen Titel behalten hat. Sie haben mir in einer langen Mail erklärt, warum es auf Englisch besser klinge.
Es ist ein sehr lustiger, leichtherziger Roman, über New York City in den Vierzigern. Über eine Theatergruppe in Manhattan und ein junges Mädchen, die von zu Hause wegläuft. Von ihrer sehr respektablen und verantwortungsbewussten Familie. Sie fährt nach New York City und lernt eine Gruppe von Showgirls, Tänzern und Schauspielern kennen. In New York erlebt sie eine extrem wilde Zeit. Sie schreibt das Buch aus der Perspektive einer 95jährigen. Sie schaut auf ihre Jugend zurück. Auf ihre Fehler und ihre Abenteuer. Es geht viel um Sex. Es geht um eine junge Frau, die sich weigert, sich den herrschenden Standards anzupassen, darüber was es heißt ein respektables und verantwortungsbewusstes Mädchen zu sein. Diese Frau ist ihr Leben lang ein vitales und sexuelles Wesen. Es ist witzig.
Ich habe es als Fluchtwerk geschrieben, für mich selbst. Und habe es an die Welt als ein Fluchtwerk herausgegeben. Es ist ein gutes Buch, um es genau jetzt zu lesen. Denn es wird dich komplett von deinen Problemen ablenken. Vom Coronavirus und all dem Desaster. Es wird dich in eine andere Zeit transportieren. Ich hoffe, dass es Menschen von ihren Problemen ablenken wird.
Laura
Es ist schön. Es ist quasi ein Thema deines Lebens, mit dieser Frau, als deinen Charakter, die sich befreit. Die ihrer Seelenmission folgt. Wahrscheinlich gibt es viele Frauen… Zumindest habe ich das Gefühl, dass es ein Erwachen der weiblichen Energie gibt. Frauen wachen auf. Ich glaube, dass wir in einer Zeit sind, in der viele Frauen diesen Ruf verspüren, das zu tun, wofür sie da sind. Ihren wahren Sinn zu leben, ihre Energie, ihre Träume. Anstatt sich in all diese Kisten zu packen… Wie du es beschrieben hast… Dass man respektabel sein muss, dass man das tun muss, was von dir erwartet wird. Dass man nicht zu groß träumen darf. Nicht dem Herzen folgen darf.
Mit all dem Wissen, das du heute hast, wie können wir Frauen mutiger werden? Mehr wie… Wie heißt dein Buchcharakter in City of Girls?
Elizabeth
Ihr Name ist Vivian.
Laura
Vivian. Wie können wir mehr wie Vivian werden? Wie können wir es wagen, mehr wir selbst zu sein? Mehr in unserer sexuellen Energie zu sein? Wie können wir uns selbst freier ausdrücken?
Elizabeth
Ich habe einige Gedanken dazu. Ich habe keine Antwort darauf vorbereitet. Schauen wir was passiert.
Mein erster Gedanke war, dass die Befreiung der Frau nichts ist, das ein Mal passiert. Es ist etwas, was man immer weitermachen muss. Ich glaube, dass… ganz naiv… Ich will das Wort „Fehler“ nicht verwenden. Eher ein naives Missverständnis, dass ich um Eat Pray Love gehabt habe, dass ich mich befreit hatte und es damit endete.
Meine Befreiung war vollbracht. Und damit war es vorbei.
So ist das nicht. Man muss sich ständig selbst befreien. Man muss sich jeden Tag selbst befreien. Von Kleinigkeiten. Und immer wieder auch im großen Stil. Das wird weiterhin passieren. Man befreit sich von etwas, und man fällt wieder in etwas hinein, was sich wie ein Gefängnis anfühlt. Oft findet man heraus, dass das, was sich nach Freiheit anfühlte, vor sechs Jahren, sich jetzt wie ein Gefängnis anfühlt.
Als ich meinen Job bei der Zeitschrift GQ bekommen habe, in meinen frühen Zwanzigern, hat es sich für mich wie eine Befreiung angefühlt. Das war auch eine Befreiung. Weil ich von Freelancer-Aufträgen und Versuchen Geld zu verdienen, auf ein Mal einen guten Job hatte. Ich hatte eine Krankenversicherung, ein tolles Aufgabengebiet. Ich liebte meine Editoren, ich habe diese Arbeit geliebt. Und sechs Jahre später, war dieser Job keine Freiheit mehr für mich. Weil ich dort nichts mehr lernen konnte. Es wurde repetitiv. Alle meine Geschichten haben sich für mich gleich angefühlt.
Der Fehler, den man machen kann, ist zu sagen, dass man sich so viel Mühe gemacht hat, um diesen Job zu bekommen, jetzt muss ich daran festhalten. Weil…
Manchmal denke ich so darüber: Mein junges Selbst würde mich jetzt sehen und sagen: Du bist verrückt. Es ist der beste Job der Welt. Du musst daran festhalten. So war es für sie. Es war der weltbeste Job für sie, vor sechs Jahren. Aber jetzt für mich, ist er das nicht mehr.
Das gleiche gilt für Beziehungen. Eine Beziehung, die sich an einem Punkt deines Lebens wie Freiheit anfühlt, in der du endlich die Person getroffen hast, die dich komplett befreit, kann sich mit der Zeit verändern. Das kann zum… Gefängnis ist ein starkes Wort. Es klingt nach Brutalität. Das kann zu einem Ort ohne Freiheit werden. Man muss weiterhin gewillt sein, sich selbst aus dem Gefängnis zu befreien. Mehrmals im Leben. Viele viele Male im Leben. Das Gleiche gilt für deinen Wohnort. Du findest eine schöne Wohnung, von der du schon immer geträumt hast. In der du dich frei fühlst. Sieben, acht, zehn, zwölf Jahre später, ist es vorbei. Die Energie ist raus. Ich glaube, dass Menschen und Orte aus einem Grund in unseren Leben sind. Und auch nur für eine Zeitspanne. Und wenn es keinen Grund mehr gibt und die Zeitspanne um ist, dann ist es an der Zeit weiterzugehen. Wenn du nicht wach bleibst, an den Orten deines Lebens, die dich einschläfern… Du muss wach bleiben, um dir beim Einschlafen zuzusehen. Ich schlafe ein…
Wenn du aber glücklich bist, wenn du dich einlebst, wenn es sich wirklich gut anfühlt, dann bleibe. Verändere nicht nur der Veränderung wegen.
Der deutlichste Hinweis für mich, dass ich aus der Situation heraus muss, oder aus einer Beziehung, oder aus einem Arbeitsumfeld, oder aus der Geografie, ist, dass ich anfange Schmerzen zu empfinden.
Mit den Jahren habe ich es gelernt zu vertrauen, dass ich ein sehr einfacher Mechanismus bin. Ich bin ein sehr einfacher Organismus. Ich habe nur zwei Einstellungen. Ich habe einen Einschalter und einen Ausschalter. So einfach ist das. Ich habe keinen Lautstärkeregler. Mein Einschalter ist, wenn ich in die richtige Richtung gehe, dann bin ich eingeschaltet. Und wenn ich in die falsche Richtung gehe, dann bin ich ausgeschaltet. Dann werde ich sehr schnell krank. Ich werde verbittert und deprimiert. Dann sitze ich in einer Arztpraxis und lasse mir Antidepressiva verschreiben. Lasse mir Schlaftabletten verschreiben. Auf einmal frage ich mich, ob etwas mit meinen Hormonen nicht stimmt. Es fühlt sich an, als wäre mit mir etwas nicht in Ordnung. Mit meinem Körper, mit meinem Geist und mit meinem Herzen. Ich assoziiere es mit Arztbesuchen. Wenn ich anfange zu den Ärzten zu gehen, auch wenn es holistische Ärzte sind, gute Ärzte mit natürlichen Ansätzen, und Akupunkteure. Wenn ich anfange Probleme zu haben, wenn der Hals zieht, der Rücken schmerzt, meine Verdauung nicht funktioniert, ich nicht schlafen kann, sag ich immer: Mit mir stimmt etwas nicht.
Aber in Wirklichkeit stimmt alles mit mir. In Wahrheit senden mein Geist, mein Körper und mein Herz mir Signale, dass etwas mit der Situation nicht stimmt, in der ich mich befinde. Mit deiner Situation stimmt etwas nicht. Es ist Zeit für Veränderung. Und sobald ich es verändere, geht’s mir auf einmal gut. Ich brauche keine Schlaftabletten, keine Hormone und keinen Chiropraktiker. Auf einmal funktioniert mein Körper von alleine. So zeigt mir mein Körper, dass die Situation falsch ist.
Ich habe es gelernt, darauf zu vertrauen. Ich habe so ein großes Vertrauen, und daher warte ich nicht mehr, bis sich der Schmerz ausdrückt. Ich verändere einfach die Situation.
Ich habe vor Kurzem eine Beziehung beendet, eine Liebesbeziehung. Ich bin so froh darüber, dass ich jetzt alt genug bin, um jemandem sagen zu können: Ich empfinde Liebe für dich, aber es geht mir nicht gut in dieser Beziehung. Es geht mir nicht gut. Mein Körper schmerzt, mein Geist schmerzt, mein Herz schmerzt. Das ist keine gute Umgebung für mich. Deshalb nehme ich Liz jetzt mit. Ich hole Liz hier raus, weil ich immer weiß, dass ich mich um mich kümmern kann. Ich nehme sie mit und ich gehe weg. Es wird eine Zeit lang traurig sein. Aber ich kann in keiner Situation bleiben, in der ich nicht blühe. Ich habe nur zwei Einstellungen. Entweder blühe ich oder ich breche zusammen. Ich glaube, dass es auf alle zutrifft. Aber wir gewöhnen uns so sehr an den Schmerz, dass wir glauben, dass der Schmerz natürlich sei. Wir glauben lernen zu müssen, unsere Depressionen zu kontrollieren. Unsere Ängste und unseren Schmerz. Unsere Beziehungen aufrechtzuerhalten. Unseren Job aufrechtzuerhalten. Die Stadt lieben zu lernen, die man nicht liebt. Wir erzwingen so vieles in unserem Leben.
Wenn es doch… Es tut mir leid, dass ich es sage… Ich hoffe, es schreckt niemanden ab… So lebe ich… Geh einfach. Geh einfach. Vielleicht sollte ich es dir nicht sagen… Ich sollte niemals niemandem sagen, was man tun sollte.
Ich habe in meinem Leben gelernt, dass die Antwort heißt: Geh einfach. Es ist Zeit zu gehen. Erlaube dir eine glücklichere Position in der Welt zu finden. Dann geht’s mir gut. Und wenn sich das nach Jahren wie Leid anfühlt, dann verändere ich sie wieder. Das ist das Beste, was ich bieten kann.
Ich predige nicht, dass Menschen so leben müssen. So lebe ich mein Leben. Ich bin darin sehr effizient geworden. Und sehr schnell. Ja, nein. Ja, nein. Ich navigiere sehr schnell. Ich zögere nicht. Wenn ich einen Fehler gemacht habe und einen falschen Weg gegangen bin, dann sage ich sehr schnell, dass das ein Fehler war. Und kehre wieder zum Pfad zurück.
Laura
Es ist sehr kraftvoll. Was in mir vorgeht, wenn ich dir zuhöre… Erstens stimme ich dir total zu. Ich weiß ganz genau was du meinst, wenn du über deine Ein- und Ausschalter sprichst. Ich glaube, dass wir es alle haben. Wir wissen, wann es uns gut geht und wann nicht.
Vor allem wir Frauen tendieren dazu, die Dinge schön zu reden. Wir versuchen sie besser aussehen zu lassen, als sie sich anfühlen. Und auch, dass wir glauben, dass etwas mit uns nicht stimmen würde. Dass ich etwas in mir verändern muss, anstatt einfach ehrlich zu sein und zu sagen: Nein, diese Situation ist nicht gut für mich. Hier sollte ich jetzt nicht sein.
Elizabeth
Die kraftvollsten und stärksten Worte, die eine Frau sagen kann, sind folgende: Das funktioniert für mich nicht. Das funktioniert für mich nicht.
So habe ich diese Beziehung beendet. Das funktioniert für mich nicht.
Es ist nicht gegen die Person. Es funktioniert für mich einfach nicht. Ich bin dafür verantwortlich, mich um mich selbst zu kümmern. Ich kümmere mich zu 100% um Liz. Und wenn etwas für sie nicht funktioniert, und ich es verändern kann, dann tu ich es auch.
Wenn etwas nicht läuft und ich es nicht verändern kann, dann ist es was anderes. Dann muss man an der Hingabe arbeiten, oder an der Akzeptanz, aber meistens kann man die Dinge verändern. Meistens.
Das Coronavirus kann ich nicht verändern. Deswegen würde ich anlässlich der Pandemie nicht sagen, dass es für mich nicht funktioniert. Das muss geändert werden. Dieses Virus darf nicht sein. Das kann ich nicht kontrollieren. Aber ich kann entscheiden, wohin ich während Corona gehen werde. Wen werde ich sehen? Welche Nachrichten werde ich hören? Womit werde ich meinen Geist beschäftigen? Wie nutze ich meine Stunden, damit es für mich funktioniert? Darum geht’s. Es funktioniert für mich nicht. Das hat eine große Kraft.
Laura
Hast du schon mal eine Entscheidung im Nachhinein bereut?
Elizabeth
Ja, ich habe viele Entscheidungen bereut. Weil ich mit meinem Leben experimentiere. Wir alle sind hier in der Erdenschule. Ohne Instruktionen. Ich gebe mein Bestes. Ich versuche. Damals dachte ich, dass diese Entscheidung mich glücklich macht. Manchmal muss man es einfach ausprobieren. Und dann funktioniert es nicht. Die mitfühlendste Weise auf mein junges Selbst zu schauen, damit meine ich nicht unbedingt mein 18jähriges Ich. Oder mein 20jähriges Ich. Ich bin 50 Jahre alt. Ich spreche von letzter Woche. Mein jüngeres Ich von letzter Woche. Ich schaue sie an und sehe etwas, was sie getan hat, das sich als falsche Richtung offenbart hat. Und ich kann voller Mitgefühl zu ihr sagen: Guter Versuch! Gut geraten! Es war eine wirklich gute Wahl. Warum solltest du nicht glauben, dass es dich glücklich gemacht hätte? Es war ein wirklich guter Versuch. Aber es hat sich als nicht richtig offenbart. Und jetzt gehen wir in die andere Richtung.
Das kann ich allen Frauen mitgeben. Wenn ihr auf euch zurückschauen und sagen könnt, dass es eine gute Wahl war, ein guter Versuch, dann ist sehr gütig. Wir haben weder Anweisungen noch Instruktionen erhalten. Wie sollen wir es rausfinden? Heute bereue ich weniger. Weil ich mit dem Alter lerne. Man braucht viel Zeit, um zu lernen, wie man sich steuert.
Diesen Körper und diesen Geist habe ich seit 50 Jahren. Und ich lerne immer noch, wie Liz Gilbert funktioniert. Meine Seele wurde in die Maschinerie dieses Körpers eingesetzt, und ich lerne immer noch, wie sie funktioniert. Ich werde immer besser darin. Ich weiß, dass ich darin besser werde, weil ich die meiste Zeit glücklich bin. Ich habe herausgefunden, wie ich glücklich sein kann. Ich bin sehr selten unglücklich. Ich weiß, dass ich lerne, wie sie funktioniert. Aber wie sollte ich mit 22 wissen können, was mich glücklich macht? Ich habe mit 24 geheiratet. Woher hätte ich wissen sollen, dass es falsch war? Meine Mutter hat mit 24 geheiratet. Meine Schwester hat mit 24 geheiratet. Jeder in meiner Familie hat mit 24 geheiratet. Es schien eine gute Wahl zu sein. Ich schaute einfach den Mann an, der neben mir stand und sagte: Ich bin 24. Es ist Zeit zu heiraten. Es war ein sehr guter Versuch. Die einzige Art herauszufinden, dass es nicht die richtige Richtung für mich war, war über den Schmerz, den ich in dieser Ehe erfahren habe.
Schmerz ist ein sehr guter Lehrer für mich. Er lehrt mich, dass ich in die falsche Richtung gehe. Heute hoffe ich einfach nur, dass ich mich nicht dazu verleite in diesen schmerzhaften Situationen jahrelang zu bleiben. Ich bin noch vier Jahre länger in dieser Ehe geblieben, als nötig. Weil ich dachte, dass ich es musste. Ich habe versucht ein guter Mensch zu sein. Ich habe versucht eine gute Ehefrau zu sein. Ich habe versucht eine nette Person zu sein. Deshalb habe ich mir vier Jahre lang den Schmerz angetan.
Ich hätte mir und ihm so viel Schmerz ersparen können, wenn ich einfach zu ihm gesagt hätte: Das funktioniert für mich nicht. Das funktioniert für mich nicht. Sprechen wir darüber, wie wir es beenden. Weil ich hier nicht mehr bleiben kann. Weil es für mich nicht funktioniert. Wenn er dann gefragt hätte: Warum? Warum? Hätte ich gesagt: Ich weiß es nicht. Aber es funktioniert für mich nicht. Und was machst du jetzt? Ich weiß es nicht, aber das mach ich nicht mehr. Weil es für mich nicht funktioniert. Das hätte ihm und mir jahrelanges Leid erspart.
Jetzt bin ich schneller darin. Das mache ich schon nach wenigen Wochen. Ich bleibe nicht mehr in der Hölle. Dafür liebe ich mich zu sehr. Entschuldige, was wolltest du sagen?
Laura
Ich finde es sehr inspirierend. Meine Frage ist… Du sagtest, du bist vier Jahre länger geblieben… als wenn du es rückwirkend getan hättest. Aber du wolltest ein guter Mensch sein. Es ist so eine dünne Grenze, zwischen dem Wissen, wann der richtige Moment ist zu gehen, und der richtige Moment ist für etwas zu kämpfen. Wann der richtige Moment ist um zusammenzuwachsen. Vor allem in Beziehungen ist es ein Raum für Wachstum. Wo man Neues erlernt.
Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, die getroffen werden muss. Und ich habe mich gefragt, wie du mit der Angst umgehst, wenn du weißt, dass du eine mutige Entscheidung treffen wirst. Die viele Menschen nicht mögen werden. Aber ich werde mich befreien. Und im selben Moment der Befreiung, ist da auch diese große Angst, die hochkommt. Wie gehst du mit dieser Angst um?
Elizabeth
Ich kenne die Angst, von der du sprichst. Diese Angst hat mich in eine zwei jahrelange Depression gestürzt, nachdem ich meinen ersten Mann verlassen habe. Ich hatte so Angst, dass ich ein schlechter Mensch bin. Dass ich mein Versprechen gebrochen habe. Ich habe diesem Mann ein Versprechen gegeben, und ich habe es gebrochen. Ich habe meiner Familie ein Versprechen gegeben, und ich habe es gebrochen. Ich habe meiner Gemeinschaft ein Versprechen gegeben… Deswegen musste ich durch noch mehr Hölle durch. Bis ich es mir verziehen habe.
Jetzt bin ich viel gütiger zu mir selbst. Wenn ich jetzt in dieser Angst bin, spreche ich folgendermaßen zu mir: Lizi, ich sehe, wie verängstigt du bist. Du hast Angst davor, eine Versagerin zu sein. Dass du nie etwas zu Ende bringst, weil du immer wegrennst. Vielleicht stimmt das. Wir finden es heraus. Aber… Aber ich bringe dich an einen besseren Ort, an dem wir sicher und warm…
Wie erkläre ich das…
Ein Freund sagte zu mir: Geh‘ nur dorthin, wo du dich warm, sicher und geliebt fühlst. Geh‘ nur zu den Menschen, bei denen du dich warm, sicher und geliebt fühlst. Bleibe nur in Beziehungen, in denen du dich warm, sicher und geliebt fühlst. Das ist das Einzige, was ich machen kann. Wenn ich Angst habe…
Ich denke an meine letzte Beziehung. Das war nicht so dramatisch, weil ich mir jetzt vertraue. Ich habe mir genug vertraut, um zu wissen, dass ich mich dort weder warm noch sicher oder geliebt fühlte. Ich habe es nicht über Nacht hingeschmissen. Wir haben darüber gesprochen, haben versucht, waren bei Beratern, aber ich sah, dass es für mich nicht funktionieren wird. Das wird für mich nicht funktionieren. Ich fühle mich weder warm noch sicher oder geliebt. Eine sehr gute Nachricht in meinem Leben ist, dass ich jetzt das weiß, was ich nicht wusste, als ich 28, 29 und 30 Jahre alt war. Ich weiß, dass wenn alles zusammenbricht, ich genau weiß, wie ich mich selbst warm, sicher und geliebt fühlen kann.
Ich weiß, wie ich das für mich machen kann. Ich habe keine Angst mehr davor zu gehen. Von Situationen, Beziehungen und Menschen, in denen ich mich nicht warm, sicher und geliebt fühle. Weil ich weiß, dass ich es mir selbst geben kann.
Das habe ich gelernt, als ich alleine war. Als ich mit den Stimmen gesprochen habe, die mich fragten, was ich brauche. Was tut dir heute gut? Was brauchst du? Sollen wir ein Bad nehmen? Oder eine Fahrradtour machen? Sollen wir einen Freund treffen, bei dem wir uns warm, sicher und geliebt fühlen? Man muss nicht einsam sein. Wo können wir heute hin? Wo fühlen wir uns warm, sicher und geliebt? Ich bringe dich dorthin. Ich bringe dich auch morgen wieder dorthin. Und auch am Tag darauf.
Und wenn ein Konzept von Spiritualität, das Menschen mir versuchen mitzugeben, mich nicht warm, sicher und geliebt fühlen lässt, dann weiß ich, dass das nichts für mich ist. Jede Lehre, die man mir versucht mitzugeben, bei der ich mich nicht warm, sicher und geliebt fühle, ist nichts für mich. Vielleicht für jemand anderen. Aber meine Seele antwortet nicht darauf. Meine Seele und mein Herz antworten auf warm, sicher und geliebt. Damit versorge ich mich selbst.
Ich bin jetzt seit zwei Monaten alleine in Quarantäne. Komplett alleine in meinem kleinen Haus auf dem Land. Und ich bin so glücklich! Weil ich mich warm, sicher und geliebt halte. Das ist meine tägliche Priorität. Wenn ich aufwache, frage ich Liz, was wir heute machen. Was tut dir heute gut? Wen willst du heute anrufen? Ich bleibe allem und allen fern, die mich in die andere Richtung ziehen. Das Wichtigste ist, dass ich jetzt weiß, dass ich es für mich machen kann. Wenn ich eine schlechte Beziehung verlasse, dann muss ich nicht jemand anderes suchen. Jemanden finden, der mich warm, sicher und geliebt fühlen lässt. Ich kann es machen. Ich kann es tun. Ich halte Liz.
Andere Menschen können in mein Leben kommen und gehen. Sie können in mein Leben kommen und gehen. Wir können eine Zeit lang oder eine lange Zeit zusammen sein. Sie können mich verlassen, sich von mir scheiden lassen. Ich kann mich scheiden lassen. Sie können sterben. Ich kann sterben. Es kann alles Mögliche passieren. Aber ich halte meine Seele in meinen eigenen Händen. Sie ist meine Priorität. Ich kümmere mich wirklich gut um sie. Das hilft mir durch die Angst. Ich spreche liebevoll zu mir: Ich weiß, dass es Angst macht. Aber wir schaffen das. Wir werden mutig sein. Ich halte dich.
Laura
Ich wünsche mir, dass du ein Buch darüber schreibst. Ich wünsche mir von dir ein Buch über die Güte zu der eigenen Seele.
Ich spreche nämlich mit so vielen Menschen, ich interviewe wirklich viele Menschen. Auch sehr große spirituelle Leader. Wirklich viele Menschen. Und ich muss dir ehrlich sagen, dass du die erste bist, bei der ich diese Güte wirklich fühlen kann. Du strahlst diese Güte aus, du bist diese Güte. Auch die Art, wie du mir geschrieben hast. Die Art wie du bist. Du bist sehr besonders. Ich kann mich nicht erinnern… Vielleicht meine Mutter… Ich versuche mich an jemanden zu erinnern, der eine solche Güte ausstrahlt. Das passiert, weil du so gut zu dir selbst bist. Das ist so schön zu sehen.
Elizabeth
Danke, Liebes. Jeder, den ich kenne und liebe… Wenn ich sie fragen würde, was ihre Lebensziele sind… die Menschen, die mir wirklich wichtig sind. Zu denen ich mich hingezogen fühle. Die ich als Freunde haben will. Mit denen ich zusammen arbeiten und zusammen sein will. Jeder einzelne würde mir zustimmen. Zu 100% der gleichen Meinung. Jeder einzelne von ihnen würde sagen, dass sie nach Kraft und Güte streben, um die universelle menschliche Güte zu praktizieren.
Wenn ich dich fragen würde… Ich muss dich nicht mal kennen. Ich kenne die Antwort schon. Ich weiß, dass du es lieben würdest, die universelle menschliche Güte zu praktizieren. Aber ich weiß auch, dass du wahrscheinlich oft sehr gemein zu dir bist. Dass du sehr hohe perfektionistische Standards für dich selbst setzt. Dass du dir etwas noch nicht vergeben konntest. Ich brauche die Details nicht zu kennen. Du bist nämlich wie ich.
Ich habe mit der Zeit gelernt, dass wenn die universelle menschliche Güte, die Liebe zu sich selbst nicht beinhaltet, dann ist sie nicht universell. Denn es steht doch so im Titel. Im Titel steht „universell“, das heißt alles. Und das meint auch dich. Du kannst dich selbst nicht ausschließen. Denn das ist der Mensch, mit dem du die meiste Zeit verbringst.
Den Großteil deiner Lebensgeschichte, wirst du mit dir selbst verbringen. Diese Person hat es genauso verdient, die Güte, Vergebung und Mitgefühl zu erfahren, wie alle anderen Menschen auch. Ich denke, dass wenn wir die Güte von uns selbst fernhalten, dann ist es unheimlich narzisstisch. Vor allem wenn wir versuchen zu allen anderen voller Güte und Mitgefühl zu sein. Narzissmus ist: Ich bin die einzige, die es nicht verdient, diese liebevolle gütige Stimme zu haben. Ich bin die einzige, die kein Lächeln verdient. Ich bin die einzige, die keine warme und liebevolle Umarmung verdient. Als ich anfing, diesen Narzissmus in mir selbst niederzureißen, habe ich mich selbst gefragt: Was macht dich so besonders? Was macht dich so besonders, dass du denkst, dass alle anderen Vergebung verdienen, außer dir? Sprich über das Ego. Nein, ich halte mich nicht für etwas Besonderes. Ich bin ein Mensch in einer schwierigen Zeit. Ich lerne, wie es ist Mensch zu sein. In einer sehr schwierigen Erdenschule. Ich habe viele sehr große Fehler gemacht. Wahrscheinlich werde ich noch mehr Fehler machen. Ich gebe mein Bestes. Ich verdiene eine Pause. Ich lasse sie jeden Tag frei. Und sage ihr: Gute Wahl! Guter Versuch! Gute Wahl! Guter Versuch! Das ist für mich der Beginn der universellen menschlichen Güte.
Weil ich es schon seit Jahren an mir übe, ist es einfacher für mich mit Menschen zu sein, die verloren sind. Ich weiß, wie es ist, mit jemandem in einem Raum zu sein, der wirklich unglücklich ist. Weil ich mit mir zusammen saß, als ich sehr unglücklich war. Ich wusste, was ich hören musste. Deshalb weiß ich, was ich dieser Person geben kann. Keine Ratschläge, keine Korrekturvorschläge, keine Empfehlungen, sondern einfach nur sagen, dass ich daneben bleibe, weil ich sehe, wie schlecht es dir geht. Es wäre mir eine Ehre mit dir zu sitzen, während du du bist. Ich habe auch harte Zeiten hinter mir. Ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich bin hier. Das ist das Beste, was ich anbieten kann.
Laura
Es ist sehr schön. Wir haben immer den Drang, den Menschen zu sagen, was sie machen sollen.
Elizabeth
Ja! Ich liebe die Worte meiner Lehrerin Byron Katie. Du sagst immer allen Menschen, was sie tun sollen. Warum? Ist dein Leben so toll? Damit sie dir ähnlich sind? Schau dich an! Was verkaufst du?
Ich habe immer noch ein Leben lang Arbeit an mir. Ich kann den ganzen Tag lang lernen, wie ich netter zu mir selbst sein kann. Es ist ein Vollzeitjob.
Laura
Ich hoffe so sehr, dass ich eines Tages… Ich will es immer und immer wieder lesen… Ich hoffe so sehr, dass du ein Buch über Selbstliebe schreibst. Und über die Stimme, die in dir ist. Und wie wir es lernen können, liebevoller zu uns selbst zu sein. Das wäre schön. Vielleicht eines Tages. Ich würde es kaufen.
Elizabeth
Vielleicht ist da was dran… Vielleicht ist da was dran…
Laura
Können wir eine kurze Umleitung zu Big Magic nehmen? Es wäre toll, wenn jeder das Buch lesen würde.
Ich bekomme so viele Fragen: Laura, wie fange ich an? Ich habe Angst davor, ein Buch zu schreiben. Ich habe Angst davor, meinen Podcast zu starten. Ich habe diese Ideen und Visionen, aber ich weiß nicht wie! Es gibt sehr viel Angst um dieses Thema.
Wir haben ja am Anfang kurz darüber gesprochen. Über diesen Auszug aus dem Buch, den ich so sehr liebe. Ich stelle mir die Ideen, wie Lichtwesen vor, die sich in dir ansiedeln und dort bleiben, und darauf warten, verwirklicht zu werden. Und wenn du einfach nichts machst, dann fliegen sie zu der nächsten Person.
Können wir ein wenig über Kreativität sprechen? Über den kreativen Prozess? Du bist eine tolle Autorin! Deine Bücher sind brillant und schön. Du weißt wirklich, wie man das macht. Wenn ich jemanden fragen könnte, dann dich!
Elizabeth
Mir fällt direkt folgendes ein: Du dachtest, dass diese Frage eine Umleitung sei, aber das ist sie nicht. Weil die Antwort dieselbe ist.
Oftmals, wenn Menschen andere zur Kreativität coachen, verwenden sie das Wort „Disziplin“. Sie versuchen Disziplin beizubringen. Sie bringen dir bei, wie man den Kopf senkt und eine bestimmte Stundenanzahl arbeitet. Wie man dran bleibt. Wie man sich durchzwängt. Dass man sich verpflichten sollte. Es geht immer darum. Es ist alles sehr militärisch. Es klingt abschreckend. Und auch die Sprache ist die Sprache des Wettbewerbs. Du musst beweisen, dass du es machen kannst. Du musst ihnen zeigen, dass du mehr hast, als sie denken. Eine Macho-Sprache.
Ich sage dir etwas… Ich bin vorsichtig damit zu sagen, dass ich definitiv weiß, dass es so ist… Ich bin mir ziemlich sicher, dass es wahr ist. Ich drücke es so aus. Jeder Mensch, der einen Moment der Inspiration erlebt, erlebt es auf die gleiche Art und Weise. Wenn du eine Idee bekommst, wenn ich eine Idee bekomme, fühlt es sich gleich an. Auf diese Weise reagieren Menschen instinktiv auf kreative Inspirationen. Es ist gleich. Es war auch schon immer für alle gleich. Man ist aufgeregt, nervös und abgelenkt. Es ist ein wenig wie sich zu verlieben. Oder aus einem Flugzeug zu springen. Etwas was sehr aufregend, aber auch beängstigend ist. Und genauso erlebe ich es bis heute. Jeder einzelne Mensch, der sich am ersten Tag hinsetzte, um mit der Kreation zu beginnen, die bis zu diesem Tag nur in deinem Kopf existierte, nur in deiner Vorstellung… Und heute ist der Tag, an dem du dich hinsetzt und dieses Projekt beginnst. Oder du recherchierst, wie man so ein Business startet. Oder deine Vision. Oder du versuchst ein Kunstwerk zu erschaffen. Was auch immer es ist.
Jeder einzelne Mensch ist am Tag 1 wirklich aufgeregt. Und voller Hoffnung, dass es toll wird.
Dann kommt Tag 2. Was passiert an Tag 2? Das gilt für alle! An Tag 2 schaut man sich das an, was man an Tag 1 gemacht hat. Dein Herz sinkt, dein Bauch tut weh, und du denkst, dass es schrecklich sei. Unglaublich schlecht! Was denke ich, wer ich bin? Wem will ich erzählen, dass es möglich sei? Das ist Müll! All die Familienmitglieder, die mir sagten, ich sei verrückt, hatten recht! Und all die, die sich über mich lustig machten, als ich ein Kind war, hatten recht. Alle, die sagten, ich solle den sicheren Weg nehmen, hatten recht. Ich gehe zurück in mein Loch! Ich soll es einfach nicht tun. Es ist nicht gut!
Das passiert mir an Tag 2. Immer noch. Allen! Jeder startet an Tag 1 mit Aufregung, jeder fühlt Verzweiflung, Depression und Enttäuschung an Tag 2.
Typischerweise sagen die Menschen, dass dich folgendes zu Tag 3 bringt: Disziplin, Verpflichtung, richtig anpacken. Durchzwängen. Aber mich bringt es nicht zu Tag 3. Denn die Enttäuschung und die Misere, die ich an Tag 2 spüre, ist so ernst, dass man sich da nicht durchzwängen kann.
Zu Tag 3 bringt mich Vergebung. Ich vergebe mir selbst, dass ich nicht so gut bin, wie ich es will. Es ist Gnade, die ich mir selbst zeige. Die gleiche liebende Stimme sagt mir: Oh Liebes, du dachtest, dass du es kannst. Und weißt du was? Du bist nicht so gut, wie du gedacht hast. Du bist nicht so gut, wie die Menschen, mit denen du dich vergleichst. Vielleicht wirst du nie so sein, wie sie. Aber warum machen wir nicht einfach weiter? Es ist nämlich ziemlich interessant. Es ist interessanter, als aufzugeben. Ich werde dich auch lieben, wenn das Buch nicht gut ist. Ich werde weiterhin deine Freundin sein, auch wenn aus diesem Projekt nichts wird. Wir machen das zusammen.
So spricht meine Seele zu meinem Verstand. Sie sagt einfach, ich soll mein Bestes geben. Und dann kommt man zu Tag 3. An Tag 3 geht es tatsächlich los. Man hat schon Vorfreude, Ego und all das erlebt. Man hat schon den Zusammenbruch erlebt. Wenn man sich jetzt lieben kann, dann kann man anfangen zu arbeiten. Das Gefühl ist an Tag 3 sehr anders. Es ist die Demut. Pure Bescheidenheit, Verständnis, dass es schwierig ist, ein Mensch zu sein. Kreativität ist komisch. Du weißt nicht wie, aber du machst es trotzdem. Du weißt nicht, was daraus wird, aber du versuchst es. Es ist liebevoll. Es ist eine gütige Energie.
Wenn ich von Tag 1, Tag 2 und Tag 3 spreche, dann spreche ich nicht von 24-Stunden-Tagen. Es ist die erste Welle der Vorfreude. Die erste Welle der Enttäuschung und Depression. Kannst du dich lieben und dir vergeben? Dann gehe zum dritten Teil. Der dritte Teil ist, dass man niemals das schaffen wird, was man sich vorgenommen hat. Ich werde nie so talentiert sein, wie meine Helden. Ich werde niemals auf meine Arbeit schauen und sagen, dass es perfekt sei. Aber ich mache es trotzdem. Ich habe mir nämlich ein Versprechen gegeben.
Ich habe dem Universum ein Versprechen gegeben. Vor langer Zeit, dass ich eine Schriftstellerin werde. Aber ich habe nie gesagt, dass ich eine gute Schriftstellerin sein werde. Ich habe nur gesagt, dass ich Schriftstellerin werde. Weil es eine interessante Art ist, mein Leben zu leben. Deshalb mache ich einfach weiter. Manche Bücher sind besser, als andere. Sogar ich sehe es. Manche Bücher werden geliebt, andere weniger, und das ist okay. Ich mache einfach weiter.
Eine andere Frage, die man sich an Tag 2 stellen müsste, weil man feststeckt und nicht zu Tag 3 gelangt… Stelle dir die Frage: Was ist die Alternative zu Tag 3? Ich kann Tag 3 machen und etwas erschaffen, was nicht sehr gut ist. Aber was ist die Alternative, wenn ich es nicht mache?
Die Alternative ist Nichtstun. Absolute Untätigkeit. Nicht zu versuchen, nicht zu pushen. Das schien mir immer ziemlich langweilig zu sein. Die Alternative zu Tag 2 ist, dass der Rest deines Lebens immer Tag 2 sein wird. Man bleibt einfach für immer an Tag 2. Das scheint einfach kein guter Ort zu sein, um dort zu bleiben.
Das gibt mir normalerweise Mut zum Risiko, um weiterzumachen.
Laura
Ich liebe es. Das werde ich mir sehr oft anhören. Da war etwas, was mich sehr inspiriert hat.
Der Gedanke, dass es einfach interessant ist, es zu machen.
An Tag 3 schaut man einfach, was passiert. Das ist einfach interessant. Und das nimmt den Anspruch raus, gut oder besonders zu sein. Es muss nur interessant sein. Das war’s. Wenn es nicht gut ist, dann ist das interessant.
Elizabeth
Interessant ist eines der stärksten Worte für mich. Ich gebe dir ein wirklich extremes Beispiel.
Die Liebe meines Lebens, was diese Frau namens Rayya Elias. Wir waren beste Freundinnen, dann ein Liebespaar. Sie bekam Krebs im Endstadium. Sie erhielt die Diagnose, dass sie nur noch sechs Monate zu leben hatte. Sie verstarb nach 18 Monaten. Ich war bis zu ihrem Tod bei ihr. Wenn du mich vor ihrer Krebsdiagnose gefragt hättest, zwei Jahre bevor sie krank wurde… Wenn du mich gefragt hättest, wer der wichtigste Mensch für mich sei, hätte ich dir ganz geheim gesagt, weil ich ja verheiratet war, dass es Rayya ist. Rayya ist die wichtigste Person in meiner Welt. Wenn du mir gesagt hättest, dass ich eine Wahl hätte… Viele Menschen können sterben. Viele Menschen gehen. Aber du kannst eine Person wählen, die nicht gehen wird. Wer ist diese eine Person, die du behalten würdest, die nicht gehen wird? Ich hätte sofort 100% Rayya gesagt. Nehmt alle mit. Ich wäre sehr traurig und wäre zu Beerdigungen gegangen. Ich hätte geweint und sie vermisst. Aber Rayya soll nicht gehen. Ich kann ohne Rayya nicht leben. Sie war die einzige Person auf der Welt, ohne die ich nicht leben konnte.
Dann hat das Universum gesagt, dass sie Rayya mitnehmen. Jetzt… Es sind sehr viele Dinge… Es ist tragisch. Es ist verheerend. Es ist beängstigend. Aber weißt du, was es auch ist? Es ist interessant. Es ist interessant. Für mich persönlich.
Es gibt einen Teil in mir, der sich darüber wundert, wie interessant es ist. Das ist interessant. Davor hatte ich niemanden, von dem ich dachte, dass ich ohne diese Person nicht leben kann. Und nun wird diese Person gehen. Interessant. Wow. Es ist an der Zeit für Kreativität. Zeit für Kreativität. Es ist Zeit, um sich komplett zu öffnen. Es ist wirklich Zeit, um sich zu öffnen. Weil es so aussieht, Liz, dass das Universum denkt, dass du ohne diesen Menschen leben kannst. Weil sie bald weggehen wird. Was wirst du dann tun? Was wirst du jetzt tun? Das Tolle ist, dass du die Antwort nicht kennen musst. Du wirst dich in diese Frage einleben. In diese Frage habe mich eingelebt. Wie soll ich das tun? Wie wird wohl die Welt nach Rayya sein? Wie soll ich das gut überstehen?
Eine Sache an der ich nicht gezweifelt habe, ist der Glaube an ein wirklich freundliches und liebendes Universum. Weil ich es erlebt habe. Ich habe in mir so viel Liebe zu mir gespürt. Ich glaube daran. Wenn diese Seelenstimme gütig zu mir spricht und sagt: Ich bin hier. Ich gehe nirgendwohin. Für mich ist es das Universum, das zu mir spricht. Ich halte dich. Ich liebe dich. Es sieht wirklich schlecht aus. Aber ich bleibe bei dir. Du gehörst zu mir. Ich beschloss mich zu weigern, daran zu glauben, dass die Welt ohne Rayya schlechter wird, als die Welt mit Rayya. Ich wusste nicht, wie das gehen sollte. Ich habe einfach beschlossen: Warum sollte es schlechter sein? Warum soll es schlechter sein?
Danach habe ich beschlossen mich in die nächste Frage einzuleben. Ich habe beschlossen… Nein, das war keine Entscheidung, es war eine Realisierung. Es gibt ein Leben, das Liz nur haben konnte, als Rayya am Leben war. Und jetzt ist dieses Leben vorbei. Weil sie jetzt tot ist. Aber ich muss daran glauben, dass es auch Leben gibt, welches Liz nur haben ohne Rayya kann.
Es gibt Dinge, die ich nie getan hätte, wenn sie am Leben wäre. Es gibt Menschen, die ich nie kennengelernt hätte, Projekte, die ich nie geschrieben hätte, und dieses Leben ist jetzt dran.
Finde heraus, was es ist. Finde heraus, wie dieses Leben ist. Das würde ich zu jedem sagen, der jemanden verloren hat. Wenn du jemanden durch den Tod oder durch eine Scheidung verloren hast, oder durch eine Trennung. Wenn du das Gefühl hast, dass deine jetzige Welt schlechter ist, weil sie nicht mehr da sind, dann ermutige ich dich dazu die Welt zu erforschen, aus dem Wort interessant heraus. Wie interessant… jemand, von dem ich dachte, ich könnte ohne sie nicht leben, ist gegangen. Super interessant. Was mache ich jetzt mit dem neuen Raum? Kreativität und Mitgefühl können in jeder Minute deines Lebens bei dir sein. Mitgefühl dir selbst gegenüber, weil es sich so schwer anfühlt. Und die Kreativität, um Neugierde zu haben, diese Welt zu erforschen. Und sehen, was da ist. Auf der anderen Seite. Und daran glauben, dass egal was es ist, es ist auch sehr interessant.
Das habe ich gefühlt, als ich realisierte, dass die Welt durch Coronovirus stillsteht. Wow! Das ist interessant. Das ist wirklich interessant! Niemand auf dieser Erde hat jemals so was erlebt. Milliarden von uns machen es gleichzeitig zusammen durch. Super interessant! Wie sollen wir das machen? Wie soll ich das machen? Interessant wird immer…
Wenn ich das Wort interessant verwende, dann wird das Drama heruntergefahren. Weil mein Ego will, dass es dramatisch ist. Es soll dramatisch und ein Desaster sein. Das Ego will die Krise. Aber damit ist es interessant. Überraschung! Damit habe ich nicht gerechnet.
Laura
Das behalte ich bei mir. Das ist so kraftvoll. Allein dieses eine Wort, das alles verändern kann. Danke dir so sehr, dass du es geteilt hast.
Elizabeth
Sehr gerne, Liebes.
Laura
Es gibt noch eine Sache, an die ich gedacht habe, als wir über die Kreativität gesprochen haben. Ich habe gerade wieder angefangen zu surfen. Hier auf Maui. Klar gibt es hier Menschen von Maui, die surfen. Und sie sehen super aus, wenn sie surfen. Ja! Klar kann ich das auch! Und ich gehe los! Und dann, klar kann ich das nicht! Weil du aus Deutschland kommst. Und du nie surfst! Ganz klar! Und dann dachte ich…
Was auch immer Erfolg bedeuten mag… Sagen wir einfach, Erfolg ist das zu tun, was du liebst. Es hat viel mehr mit deiner Bereitschaft zu tun, wirklich bescheuert auszusehen. Im Vergleich zu dem, was gut aussieht. Denn wenn du… Ich kann nur gut surfen lernen, wenn ich es mir erlaube in den Ozean zu gehen, mit all den super coolen Maui-Surfern, um auszusehen, wie ein deutscher Idiot, an der Wellenspitze. Jeder kann sehen, dass sie nicht von hier ist. Aber ich muss bereit sein, dies zu tun. Wirklich bescheuert auszusehen, um eines Tages… Als Erstes, um Spaß zu haben. Weil ich es liebe! Aber auch um Welle für Welle besser zu werden.
Gestern war ich am Abend alleine surfen, bei Sonnenuntergang. Und ich hatte diese tolle Welle! Und ich habe sie ganz alleine gesurft. Ich war so glücklich! Man braucht diese Zeit, in der man richtig bescheuert aussieht, und sich nicht dafür zu schämen, bescheuert auszusehen oder etwas dummes zu schreiben. Ich nehme die Welle einfach als Beispiel. Um sie eines Tages zu surfen und glücklich damit zu sein. Aber jeder braucht diese Zeit, in der er bescheuert aussieht. Das ist der größte Schritt zum Erfolg, als immer nur gut aussehen zu wollen. Es perfekt machen zu wollen. Denn das geht eh nicht.
Elizabeth
Es ist sehr weise und sehr inspirierend. Ich wollte schon immer lernen zu surfen.
Laura
Du kannst immer herkommen und wir gehen surfen.
Elizabeth
Danke, Liebes! Das ist so cool! Ich erzähle dir… Ich hatte mal ein Gespräch…
New York Times veröffentlicht immer alle Ergebnisse vom New York City Marathon. Bei jedem Marathon gab es ein Sonderblatt… Ich weiß gar nicht, ob sie es immer noch tun… Wahrscheinlich ist es jetzt online. Aber vor Jahren gab es ein Sonderblatt in der Zeitung, mit allen Namen, die den Marathon beendet haben. Es gibt noch eine andere Namensliste, die NB genannt wird. Das heißt: Nicht beendet. Das sind die Menschen, die es nicht geschafft haben.
Meine Schwester hat etwas Brillantes dazu gesagt. Sie sagte: Es gibt eine Kategorie mit Millionen von Namen, die nie gedruckt werden, es ist NA: Nicht angefangen. Nicht angefangen.
Ich möchte viel lieber ein NB sein, als ein NA. Vielleicht beende ich es nicht, aber ich beginne.
Laura
Zumindest wird dein Name in der Zeitung veröffentlicht.
Elizabeth
Zumindest steht dein Name in der Zeitung. Diese Menschen sind so cool.
Laura
Ich habe eine letzte Frage, die ich allen meinen Gästen stelle. Stell dir vor, es ist der letzte Tag deines Lebens. Du hast ein schönes, langes, glückliches Leben gelebt. Viele Male, in denen du gesagt hast, dass es so für dich nicht funktioniert. Viele Freudenerfahrungen. Es ist der letzte Tag deines Lebens. Und ich würde zu dir kommen und dir sagen: Liz, es tut mir so leid. Es gab ein technisches Problem. Alle deine Bücher wurden gelöscht. Deine Website ist weg. All deine Artikel. Einfach alles ist weg. Ich würde dir ein weißes Blatt Papier geben und einen Stift, und ich würde dir sagen, dass wenn alles weg wäre, all deine Weisheiten, die du je geteilt hast, nicht mehr da wären, könntest du auf dieses Blatt drei Sachen aufschreiben, drei Weisheiten, die du der Welt hinterlassen würdest. Was würdest du aufschreiben?
Elizabeth
Ich würde dir die Mühe ersparen. Als Erstes würde ich dir sagen, dass es so lieb ist, dass du mich an meinem letzten Tag besuchst. Ich würde vermuten, dass du auf mich aufgepasst hast. Wenn du mich an meinem letzten Tag besuchst, dann bist du wahrscheinlich ein Mensch, der immer auf mich aufgepasst hat. Ich möchte mich bedanken. Es ist so heilig, jemanden zu haben, wenn man stirbt. Ich bin so froh, dass ich weiß, wer bei mir sein wird.
Laura
Ich auch! Ich hoffe, es ist okay für dich.
Elizabeth
Es ist toll! Abgemacht.
Ich würde es gar nicht schreiben müssen… Ich werde keine drei Sachen aufschreiben. Sondern nur eine. Ich würde schreiben: Sei gütig zu dir. Nur das.
Laura
Liz, danke dir für das Interview. Ich bin tief berührt und so dankbar. Für alles, was du getan hast. Ich möchte dich dafür anerkennen, dass du so ehrlich bist, so echt auf eine so schöne Art. So liebevoll, und dass du diese Güte ausstrahlst. Das inspiriert nicht nur mich, sondern alle Zuhörer dazu, anzufangen ein wenig liebevoller mit sich selbst zu sein. Wenn wir alle gütiger zu uns sind, dann wird sich die Welt verändern.
Elizabeth
Das ist wahrscheinlich… Deine Welt wird sich ganz sicher verändern. Und das ist die einzige, in der du leben wirst. Deine Welt wird sich komplett verändern. Das ist ein toller Anfang! Danke, Liebes. Sei gut zu dir. Sei freundlich zu dir. Ich hoffe, wir sehen uns vor dem Todestag.
Laura
Das wäre wirklich toll. Eines Tages surfen wir zusammen auf Maui.
Elizabeth
Wahrscheinlich wird das der letzte Tag sein. Zuerst surfen und dann dorthin. Danke, Liebes. Pass auf dich auf.
Laura
Danke dir vielmals.
Übersetzung und Untertitel
– Veronika Malaja –
Warum es so wichtig ist, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen
Für mich hat sich alles zum Positiven verändert, als ich erkannt habe, dass ich der Schöpfer meines Lebens bin und als ich die Verantwortung für mein Wohlbefinden, meine Gesundheit, meinen Erfolg und mein Glück zu 100% übernommen habe.
Wir warten so oft darauf, dass ein anderer Mensch oder der perfekte Moment kommt, der etwas in unserem Leben besser macht, aber die Wahrheit ist: Wenn sich etwas nicht gut anfühlt oder nicht so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben, dann ist es immer an uns selbst, etwas zu verändern und für unsere Wünsche loszugehen.
Wir können dabei vielleicht nicht immer die Umstände ändern, aber worauf wir zu jeder Zeit einen Einfluss haben, ist, wie wir die Situation bewerten und was wir daraus machen.
Die Person, mit der wir am meisten Zeit in unserem Leben verbringen, sind wir selbst! Alle Bereiche in unserem Leben werden sich nach unseren Wünschen und Vorstellungen entwickeln, wenn wir uns selbst als Priorität ansehen, gut für uns sorgen und mitfühlender mit uns sind.
Elizabeth Gilbert hat im Interview diese wundervollen Fragen mit uns geteilt:
- Wann fühlst du dich gut?
- Was brauchst du aktuell?
- Was kannst du heute tun, um dich gut zu fühlen?
Ich hoffe sehr, dass dir die Folge mit Elizabeth Gilbert auch so gut gefallen hat wie mir und dass du ganz viel für dich mitnehmen konntest. Was war deine größte Erkenntnis? Wie kannst du dich selbst mehr zur Priorität machen und mitfühlender mit dir sein? Lass uns gerne zusammen mit der Community austauschen und motivieren.
Schreib mir gerne hier unter dem Beitrag oder in die Kommentare bei Instagram @lauramalinaseiler, wie dir diese Podcastfolge gefallen hat und was du für dich mitnehmen konntest.
Bücher von Elizabeth Gilbert:
Eat, Pray, Love: https://amzn.to/2TlDLaj
Big Magic: https://amzn.to/2TnCLTb
City of girls: https://amzn.to/2XpC7px
Rock on & Namasté
Merke dir die Folge auf Pinterest, um sie später leicht wiederzufinden 🙂
STAY TUNED!
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[…] lauschen, zum Beispiel dem Interview von Laura Maria Seiler mit Elizabeth Gilbert mit dem Titel “Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben” (ab ca. Minute 43 spricht die Autorin von Eat Pray Love* übers […]
Liebe Laura, ich danke dir so sehr für dieses Interview! Bin gerade mitten in der RuSu 2022 und zwischendurch lasse ich mich von deinem Podcast inspirieren um mit meinen Themen voran zukommen.
Mein RuSu Wunder: Ich gründe meine eigene Patisserie und gehe weiterhin mit Leichtigkeit durchs Leben.
Durch die tägliche Manifestation ist es für mich Realität geworden. Ich sehe mich in meiner eigenen Patisserie und das überglücklich. Ich sprudel vor Ideen und Kreativität über, Visionboard ist gefüllt…doch bevor ich ins handeln komme, kommt die Angst.
Dank Liz habe ich gerade erkannt dass ich immer wieder an Tag 2 bzw. Tag 3 scheitere.
Ich habe erkannt, dass es mein zu hoher Anspruch und der Vergleich mit meinen Vorbildern aus der Branche ist, mit dem wissen, dass ich nie so gut sein werde. Mir laufen die Tränen wenn ich jetzt zu mir sage, es ist okay wenn es nicht perfekt wird …ich habe Spaß, Lust und es interessiert mich <3.
Diese Erkenntnis stahlt gerade so ein Vertrauen in mir aus. Vielen DANK <3
Liebe Susi,
es ist so schön, dass dich diese Podcastfolge und die Rise Up & Shine Uni® bei der Erfüllung deines Wunders mit unterstützen dürfen 🙂
Das klingt richtig wundervoll, und du bist so stark, dass du hier durch deine Ängste durchgehst und deinen Traum verfolgst ♡
Wir wünschen dir alles Liebe und ganz viel Erfolg dafür,
Svenja und das TeamLiebe ♡
Ich höre seit Monaten den Podcast und heute bin ich hier angekommen. Danke das es dich gibt und danke für dieses Interview. Ich komme mir jedes Mal ein bisschen näher und will es allen sagen. Alles ist möglich, wenn ich die Welt und mich so neugierig erforsche, wie ich es als Kind getan habe. 😍❤ Ich bin wieder bereit und lasse mich nicht mehr davon abhalten. DANKE
Hallo liebe Bettina, so wahr, was du schreibst und gleichzeitig so schön. Unsere inneren Kinder wissen meistens am besten, was wir uns wünschen und wo wir hinwollen. Und wenn wir wieder lernen, uns mit diesen zu verbinden, dann entsteht Magie <3
Liebe Laura, ich bin dir unendlich dankbar für das sehr inspirierende Interwiev und für deine gesamte Arbeit. Ich bin wieder mal tief ergriffen und lasse meine Tränen zu. Ich muss sie nicht mehr wegschieben. GÜTE ist so viel mehr als nur ein Wort. Es ist ein wundervolles und kraftvolles Gefühl aus dem heraus so viel unvorstellbares entstehen kann. Dazu animiert mich dieses Interview. Ich bin gerade so erfüllt, danke, danke, danke. Herzliche Grüße Katharina
Hallo liebe Katharina,
vielen lieben Dank für deinen wahnsinnig tollen Kommentar! Wie kraftvoll der Begriff Güte wirklich sein kann! Danke dir dafür! <3
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡
Wow wie schön, ich danke dir! ?
Liz Gilbert ist eine wahnsinnig inspirierende Frau. Wie du richtig im Interview gesagt hast, liebe Laura, sie strahlt diese positive Energie und diese ehrliche Freundlichkeit absolut aus, sie ist sanft, verletzlich, offen und so unglaublich stark.
Vielen Dank für dieses tolle Gespräch, ich habe es während meines Laufs gehört und kam aus dem nickenden Zustimmen nicht mehr raus!
Alles Gute an euch Herzmenschen
Alina
So schön <3
So inspirierend. Das war das schönste Interview, welches mich am meisten bewegt hat. Ich hoffe auch, dass sie ein Buch schreiben wird. Wow. Danke
Hallo liebe Melli,
wir danken dir für deinen Kommentar! So schön, dass es dich gibt!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe♡
Wooow- wundervolles Interview! Liz‘ gute Laune und positive Energie sind unfassbar ansteckend, Ich bin super inspiriert, mir wurde wieder bewusst, dass man IMMER eine Wahl hat und ich mutig sein darf, die für MICH richtige Entscheidung zu treffen!
Ich kriege das breite Grinsen gerade nicht mehr aus meinem Gesicht and I’ll be kind to me 🙂 Von Herzen Danke Laura für das, was du tust!
Danke dir liebe Lisa <3
Danke auch für die deutsche Mitschrift. Ich habe es ausgedruckt, so dass ich mir die Anregungen von Liz gut vor Augen führen kann und immer wieder mal darüber nachdenken kann.
So wie Liz spricht, merkt man, dass sie Selbstliebe lebt und nicht über Selbstliebe redet.
Hallo lieber Helmut,
so eine tolle Idee, großartig!
Danke, dass es dich gibt!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe♡
Danke für das wundervolle Interview,
<3
Danke für dieses wundervolle Interview.
Gänsehautfeeling – danke das ihr es mit uns teilt!
Danke so ein wertvolles Gespräch!! Ich kann kein Englisch und freue mich dass du es übersetzt danke danke!!Alles passt auch zu mir als Mann . Es funktioniert mit dir.
Hallo lieber Peter,
wir freuen uns immer wieder, wenn die Inhalte von Laura auch bei Männern gut ankommt – danke dir für das Feedback!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡
Vielen Dank für das wundervolle Interview.. Grossartig. LG. Anne-Marie.
Ich bin euch beiden so unglaublich dankbar für diese Folge . Ich werde mir sie noch öfters angucken und alles aufschreiben.
Wow…was für eine wundervolle und inspirierende Folge! Danke Laura!
Wow, was für eine tolle, super interessante Frau. Lieben Dank für Dein Interview mit ihr. Ja, ein echtes Geschenk! Be kind to yourself ?. Das nehme ich auf alle Fälle mit. ?
Danke liebe Laura und liebe Liz….
so „lifechanging“…….Ich bin dankbar für diese wunderbaren Worte…
und weine wegen all der Jahre in denen ich nicht nett zu mir war.
Viele grüsse nach Maui
Divya
Hallo liebe Divya,
dann freu dich auf all die Jahre, die jetzt kommen, in denen du nett zu dir sein darfst! Denn du bist so ein Geschenk für diese Welt!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡
P.S. und diese Verbindung auch bewusst mit mir & meiner Seele zu leben, nehme ich für mich mit <3<3<3
Hallo liebe Sabne,
vielen lieben Dank für das Teilen deiner wundervoller Erkenntnis! So großartig! <3
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡
Liebe Laura
Ja, das war wirklichwirklich WUNDERvoll & es bestätigt, was ich schon so lange fühle, dass es so unglaublich verbindend ist, dieses ehrliche & authentische & liebevolle Miteinander <3<3<3
danke <3 danke <3 danke <3
you light up my life
Namaste
Sabine
Liebe Laura,
ich finde das Interview ganz wundervoll und werde ab jetzt liebevoll und gütig zu mir sein.
Auch die Sichtweite „Interessant“ finde ich total spannend und werde das verinnerlichen.
Viele liebe Grüße
Jana
Hallo lieber Jana,
ein so wundervoller, einzigartiger, kraftvoller Schritt! Danke, dass du für dich losgehst!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam TeamLiebe ♡
Danke für dieses bewegende Interview. Ich nehme mehrere Aspekte davon mit. Zum einen, dass ich in belastenden Situationen IMMER die Möglichkeit habe zu sagen: Für mich funktioniert das nicht. Gerade in einem schwierigen Umfeld kann ich mich so ohne Vorwürfe heraus nehmen. Genau so werde ich meinen Job kündigen! Der andere Aspekt ist, dass ich mich von Dramen verabschiede, indem ich Situationen unter der Sichtweise „interessant“ betrachte. Da bekommt doch alles gleich eine andere Bedeutung. Ich habe aufgrund des Interviews wirkliche AHA-Momente – vielen herzlichen Dank!
Hallo liebe Denise,
so toll, dass du so viele wertvolle Erkenntnisse für dich mitnehmen kannst!
Und danke, dass du in deinem Leben für dich losgehst!
Du bist ein Geschenk für diese Welt
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡
Danke für das wundervolle Interview, auch wenn ich ein Mann bin……
Ich habe ein sehr wundervolles Lied komponiert, dass zu dem was dort angesprochen ist, passt!
Ganz ohne Mühe auf youtube Joachim Goerke
Hallo lieber Joachim,
vielen lieben Dank für das Teilen!
Ganz viel Liebe in Gedanken sendet
Miriam vom TeamLiebe ♡